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Seite:Nanak der Stifter der Sikh-Religion.djvu/23

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unerforschlich (selbst für die Götter) und unbeschreibbar (Japǰī V. 23. 24. 26).

Dieses höchste Wesen wird der Schöpfer (करता oder करतारू) genannt, aus dem alles, was ist, seinen Ursprung hat. Die Schöpfung ist aber nicht aus nichts gemacht, sondern sie ist vielmehr die Expansion des Absoluten in eine Vielheit (daher पसारा, die Expansion genannt). Ein bestimmter Zweck wird dabei nicht erwähnt, sondern sie wird ausdrücklich ein Spiel (खेल) des Absoluten genannt, das sich nach seinem Vergnügen expandirt und auch wieder contrahirt, so dass alles Geschaffene wieder in dasselbe absorbirt wird. Das Endliche, Geschaffene, hat darum nur eine scheinbar reale Existenz; es ist die Māyā oder Täuschung, die das Absolute ausgebreitet hat, welche die lebenden Wesen zu der falschen Vorstellung von ihrer realen Sonderexistenz verführt; denn in der That existiren nicht sie, sondern nur das Absolute in unendlich verschiedenen Formen. Es wird daher eine Unendlichkeit von Welten angenommen, die, wie ein Spielzeug, kommen und vergehen (Japǰī, V. 22. 27. Rāg Āsā, Sabd 12, 1. Pause).

Es braucht kaum bemerkt zu werden, dass dieser Gottesbegriff ein pantheistischer ist, wie auch der Kabīr’s und der anderen Bhagats. Die Hindū-Denkweise fasst im Absoluten Geist und Materie zusammen, da eine Schöpfung der Materie aus nichts ihr rein unfasslich ist. Die im Absoluten gesezte Materie ist nicht die grob sinnliche, sondern die rein atomische (सूखम), die erst durch die Expansion des Absoluten in Folge der unendlichen Atomenverbindung die grob sinnliche Gestaltung erhält. Gott ist also die absolute, durchgeistete Substanz oder die alles erfüllende Weltseele, wie er oft genannt wird (जगतजीव). Nichts destoweniger wird das Absolute nicht mit dem Endlichen als solchem identificirt. Gott ist in allem, erfüllt alles und ist doch wieder von dem Endlichen geschieden, wie der Lotus, der in einem Wasserteiche steht, von dem ihn umgebenden Wasser verschieden ist.

Dass ein so gefasstes Absolutes kein selbstbewusster, sich selbst

Empfohlene Zitierweise:
E. Trumpp: Nanak, der Stifter der Sikh-Religion., München 1876, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Nanak_der_Stifter_der_Sikh-Religion.djvu/23&oldid=- (Version vom 1.8.2018)