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Heerden weideten, und so manche stille Hütte steht.

Vor freudiger Überraschung konnte das Mädchen kein Wort mehr sprechen. Und alle in der Gesellschaft wunderten sich über die sonderbare Fügung Gottes, der Menschen sich wiederfinden läßt auf den fremdesten Wegen und in den fernsten Ländern.

Nach wenigen Monden landete der niederländische Herr, Edelland war sein Name, wie wir wissen, schon mit Adelaiden an Europa’s Küsten. Er brachte in den Niederlanden auf seinen Gütern alles in Ordnung, und im nächsten Frühjahre trat er die Reise mit dem Schweizermädchen nach dem Hochlande an. Da kaufte er sich in der schönen Gegend, wo er den Frühmorgen feierte, ein Gut, und sorgte auch dafür, daß seine Pflegetochter, wie er das Mädchen nannte, ein Gütchen bekam, wo sie nach des Landes Weise leben konnte. Ein tugendhafter junger Alphirt näherte sich der Adelaide oft, und unterhielt sich gern mit ihr. Zuletzt entdeckte er ihr den größten Wunsch seines Herzens, daß sie seine Gattin werden möchte. Er war so glücklich, ihre Zusage zu erhalten, und sie wohnten bald in Liebe und Tugend innig vereint, als glückliche Eheleute zusammen.

Herr Edelland besuchte die jungen Leute oft auf der Höhe bei ihren Heerden und freuete sich ihrer

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Hermann Adam von Kamp: Natur und Menschenleben. G. D. Bädeker, Essen 1831, Seite 76. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Natur_und_Menschenleben_-_Hermann_Adam_von_Kamp.pdf/77&oldid=- (Version vom 4.8.2020)