distrait nach Franz Mieris. Dieser bedarf keines Lobspruchs.
Des Herrn Boetius nachgeahmte zwo Zeichnungen, badende oder ruhende Nymphen nach Bramer, und so viel Landschaften nach Brinkmann, sind schon in der N. Bibliothek erwähnt worden. Herr Zingg, der, wie schon bekannt, der Natur so oft die schönen Lagen und Beleuchtungen ablauret, und in sein Zeichenbuch einträgt, hat uns für die Verzögerung seines Grabstichels mit eilf Zeichnungen entschädigen wollen. Ich will sie Ihnen immer hierhersetzen: – ein Prospect von Dresden mit der Brücke; drey dergleichen von der Bergfestung Königstein; zween Prospecte von dem Schlosse Scharfenberg bey Meißen; sind hier aus dem Lande genommen. Zwo Aussichten stellen den Rheinfall bey Schafhausen vor, zwo andre Landschaften zeigen die Festungen Pierre en Cise bey Lion, und alle diese Gegenden sowohl, als ein Wasserfall mit Felsen und Bäumen, nach der Natur gezeichnet. Ich wünsche, daß künftig eben so viel Kupferstiche (und eilf Zeichnungen habe ich gezählt,) Ihnen, mein Herr, dieses Verzeichniß in Erinnerung bringen mögen. Diesen Vorarbeitungen werden mehrere folgen.
Ich würde zu weitläuftig werden, wenn ich Ihnen die Aufmunterung beschreiben wollte, welche durch die in einem Nebenzimmer auch andern nicht zur Akademie gehörigen Künstlern erlaubte Ausstellung verursacht worden. Es gehört oft nur die Feder
Unbekannt: Schreiben an den Herausgeber der N. B. der schönen Künste und Wissenschaften, die Gemälde-Ausstellung in Dresden vom vorigen Jahre (1768) am 5ten März betreffend
Schreiben über die Ausstellung der Dresdner Architectur-Akademie in den Jahren 1768 und 1769. Dyckische Buchhandlung, Leipzig 1769, Seite 148. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neue_Bibliothek_der_sch%C3%B6nen_Wissenschaften_Akademieausstellungen_Dresden_1768_1769.djvu/13&oldid=- (Version vom 17.10.2024)