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Seite:Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften Akademieausstellungen Dresden 1768 1769.djvu/18

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alles dieses, und spreche itzt blos vom Gewächshause, das ich zur Herbstzeit voll von den schönsten Bäumen antraf. Die erstaunende Länge, die durch Bogenstellungen und freystehende Säulen sechsmal unterbrochen, und in drey Säle und zwey Gallerien eingetheilet war, durch die man alle in drey Reihen durchsehen konnte, war mir wirklich ein neuer und desto angenehmerer Anblick. Auf jeden Schritt entdeckte man mehr die Säulen des mittlern Saals, der sich über alle das übrige empor hebt; dieser hat in der That ein antikes Ansehen, das durch die Bilderblinten, darein wechselsweise Oefen und Gefäße zu stehen kommen, vermehret wird. Er ist dreyßig Fuß hoch, und zu fast eben so hohen Bäumen angelegt. Denn, im Vorbeygehen gesagt, außer Cassel, Weymar, Nürnberg und Dresden habe ich nirgends Bäume von solcher Höhe in Deutschland angetroffen. Hier ist nun die Frage? ob die Säle der niedrigen Bäume, ohne Noth eben so hoch seyn sollen als dieser? und wie würde es aussehen, wenn die Decke in gleicher Höhe fortliefe? Ist es nicht ebenfalls eine eben so strenge Regel der Baukunst, daß alle Säle höher als die Nebenzimmer seyn müssen? also auch hier. Daraus nun ist der erhöhete Gurtsimms des mittlern großen Saales entstanden; der, weil er noch einen Tanzsaal, und vier große Zimmer über sich hat, mithin einen Pavillon vorstellet, der seinen besondern Hauptsimms hat, gar wohl zu entschuldigen ist. Man hat mir gesagt, daß der Baumeister eine Zocke in