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Seite:Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften Akademieausstellungen Dresden 1768 1769.djvu/9

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sichersten folgen, wenn nicht ein Gemählde von Casanova von einem Casanova am besten erklärt werden könnte. Ich will nur, jedoch nicht für Sie oder den unmittelbaren Leser des Homers, den Innhalt des Bildes nach der wörtlichen Uebersetzung des Salvini (Odissea Lib. V. p. 79.) anführen. Die Höle der Calypso mögen Sie sich mit ihr und dem zuletzt bewirtheten und Abschied nehmenden Ulysses einbilden:

„Quando spuntò la mattutina Aurora
Clena tosto vestinne Ulisse, e tunica.
La Ninfa stessa bianco panno, e grande
Misegli indosso, sottile, leggiadro,
E intorno a’ lombi gli gettò fusciacca
Bella, aurea, ed in testa pose velo.
E ad Ulisse allora apparecchiava
Magnanimo, le cose alla partenza,
Diegli gran scure, nelle palme acconcia,
Di rame, quinci e quindi raffilata,
Ed un manico in essa assai leggiadro
D’ ulivo, ben commesso; e diede poscia
Ascia pulita.“

Der Künstler hat den Zeitpunkt gewählt, den Ulysses stehend mit dem Beile in der Hand und auf das Zureden der noch sitzenden Calypso betrübt und aufmerksam, vorzubilden. Neben dieser zeigt sich der Dreyfuß mit aufsteigendem Rauche, der die Höle zum Theile erfüllt. An jenem kommt der nicht bedeckte Oberleib, (denn so hat ihn der Künstler gewählt,) der Kunst in Vorstellung des Nackenden zu statten. Das weitere Lob überlasse ich der Akademie, der dieses Gemälde gewidmet ist.