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Seite:Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften Akademieausstellungen Dresden 1769 1770.djvu/20

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Mademoiselle Dinglingerin hatte diesesmal zwey Gemälde, die Nogari ehedem für ein hiesiges Privatcabinet in Oel gemalt, die Lautenschlägerin, und der Knabe mit dem Vogelneste in der einen, und der Katze, die er zurückhält, in der andern Hand, in Miniatur übergetragen. Beyde sind nachmals in die Hände eines würdigen Liebhabers des Herrn Grafen Knut aus Dännemark gekommen. Von den fleißigen und glücklichen Kopieen nach niederländischen Meistern gab Mademoiselle Riedelin eine neue Probe nach einem Stücke des Gerhard Dow, das niederländische Mädchen, das am Fasse steht und Wein trinkt; dieses Gemälde hat ehemals unser Dieterich nachgeahmt. Solche glücklichen Copieen, dergleichen sonderlich Abraham Carree vormals in Holland so viele und so kostbare geliefert, verdienen zwar jeden Liebhaber zu reizen; können aber angehenden Kennern, so selten auch diese Gefahr laufen, von dem nachbildenden Künstler selbst diese Copieen für Originale zu erhalten, nicht zu sorgfältig für das, was sie sind, bekannt gemacht werden. Dadurch wird das Auge und die Behutsamkeit zugleich geschärft.

Ein Originalstück der Mademoiselle Friedrich, ein Blumengeschirr mit darneben liegendem Pomeranzenzweige, legte, wegen der besondern Beziehung des Kunstwerks auf eine erst aufblühende Künstlerinn, den Freunden der Kunst die Pflicht auf,

Dem schüchternen Verdienst ermunternd nachzugehn.