Unbekannt: Ueber die Gemäldeausstellungen der Akademie der bildenden Künste in Dresden, in den Jahren 1769 und 1770 | |
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würde Ihnen für ihre Citationen, das Eigene eines Johann Boths in der Vorstellung des sinkenden Tages zeigen. Unter der Bedingung, daß Sie mich nächstens auf einem Spaziergange bey einer solchen Abendstunde, wie er geschildert, begleiteten, würde ich Sie nicht nur auf die von den Bergen Abschiednehmende und durch die dunkeln und zackigten Stauden wegschleichende Sonne aufmerksam machen: sondern ich würde Ihnen aus eben desselbigen Gemälden zu einer andern Zeit, die gegen den Vorgrund zu, sanft ruhenden und in der Malerey eben so sanft ausgedrückten Schaafe, im Gegensatze derer in der Mittagslandschaft ruhenden Kühe schildern: vielleicht würde ich Ihnen dadurch das tanzende Mädchen aus der letztern Landschaft in Erinnerung bringen, wenn Ihnen mit einer weitläuftigen Beschreibung gedienet wäre. Allein die Namen der kunstverwandten Lehrlinge sind mir in jenem Aufsatze, den sie mir kaum gewiesen und schon wieder weggelegt haben, auch nicht räthselhaft. Wir wissen beyde, daß fast jeder Kunstverwandter, der zu Ausübung seiner Kunst der Zeichnens bedarf, oder dem das Zeichnen wenigstens die Augen öffnen muß, so bald er es verlangt, bey der Akademie Unterricht erhält: und dieses von dem Mitwerber um die Ehre des Gartenbaumeisters und des Bildners an, bis zu den künftigen schöpferischen Köchen unserer Luculle. Unserer Luculle, sagen Sie? nur vergaß der römische Freund des Comus nicht, auch dem Apollo den bekannten
Unbekannt: Ueber die Gemäldeausstellungen der Akademie der bildenden Künste in Dresden, in den Jahren 1769 und 1770. Dyckische Buchhandlung, Leipzig 1772/1773, Seite 120. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neue_Bibliothek_der_sch%C3%B6nen_Wissenschaften_Akademieausstellungen_Dresden_1769_1770.djvu/4&oldid=- (Version vom 26.10.2024)