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Seite:Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften Akademieausstellungen Dresden 1769 1770.djvu/45

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Herrn Gottfried Winklers aus Leipzig. Beyde Gemälde hatten in Dresden den Beyfall, der bey Freunden der Künste die Aufmunterung zur Folge hat.

Ein Schritt aus dem Zimmer, darinn wir uns befanden, brachte uns ins so genannte meißnische Zimmer. In diesem hatte Herr Schönheit, ein bey der Fabrik beliebter Künstler, einen Merkur ausgesetzt, den er nach Pigale aufs sauberste modelliret hatte. Was der französische Künstler mit so viel Empfindung ins Original gebracht; was von der Leichtigkeit und schönen Führung des Meißels dem Abguß mitgetheilt schien, das hatte die glückliche Nachbildung des zu sanften Zügen aufgelegten meißnischen Künstlers erweckt, und ihm vielen Beyfall zugezogen. Jedoch mit so viel Empfindung und Sicherheit der Arbeit, aus eigenem Geiste des geschickten Verfertigers ein Modell zu sehen, war der meisten Liebhaber Wunsch, dem mein Freund aus mehr als aus einer Absicht beytrat. Der Reiz der Neuheit und der Werth der Originalität sind Vorzüge, die ihren Einfluß in Fabriken dieser Art niemals verkennen lassen. Sie werden sich auch dem mit Ruhm genannten Künstler, als Bewegungsgründe zeigen, den Beyfall der Kenner künftig auch von dieser ihm noch vortheilhaftern Seite einzuärndten.

Wenn überhaupt unsere Künstler, zumal wann sie schon die Festigkeit der Meisterhand gewonnen haben, auf ihre eigne Fähigkeiten aufmerksam wären, wenn sie, ihres edlen Endzweckes sich bewußt,