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Seite:Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften Gemäldeausstellung Dresden 1781.djvu/2

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mit jeder Bemühung mehr oder weniger verwebt wurden; aber Posaunenton, so gut er auch gemeynt ist, kann dem Fortgange jeder guten Sache nicht anders als schädlich seyn. „Unpartheylichkeit sey unser Studium!“ antwortete mir mein Freund. Kommen Sie, wir wollen bey Betrachtung der diesjährigen Gemäldeausstellung unsern Vorsatz gleich anwendbar zu machen suchen! –

Unfehlbar sind Sie neugierig, mein Theuerster, das Resultat einer Unterredung zu wissen, von der dieses der Eingang war. Ich bin Ihnen ohnedieß eine Beschreibung dieser Ausstellung schuldig, und ich ertheile sie Ihnen im Vertrauen auf Ihre Nachsicht mit Vergnügen. Liebe zu den Künsten war von jeher meine Lieblingsneigung, das wissen Sie; aber Sie wissen auch, daß ich sie höhern Pflichten unterordnen lernte. Eine Selbstverleugnung, bey der meine Unpartheylichkeit ganz gewiß gewonnen haben muß! –

Ben der heurigen Ausstellung schienen die gesamten Mitglieder der Akademie mehr auf innern Werth, als auf eine zahlreiche Menge der Gemälde, gemeinschaftliche Rücksicht genommen zu haben, und wenn es auch Leute gab, die sich über die Verbindung einer Ausstellung eigentlicher Kunstwerke mit jenen Produkten der Porcellanmanufaktur wunderten, so überlegten diese doch gewiß nicht, daß man keinen nähern Beweis von dem glücklichen Einflusse der Akademie auf die Manufakturen

Empfohlene Zitierweise:
Unbekannt: Ueber die Dresdner Gemäldeausstellung vom Jahres 1781. Dyckische Buchhandlun, Leipzig 1781, Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neue_Bibliothek_der_sch%C3%B6nen_Wissenschaften_Gem%C3%A4ldeausstellung_Dresden_1781.djvu/2&oldid=- (Version vom 29.9.2024)