Seite:NewtonPrincipien.djvu/545

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
die Sonne in 26d,
der Jupiter in 9h 56m,
der Mars - 24 40,
die Venus - 23

und in Ebenen, welche nicht sehr gegen die Ebene der Ekliptik geneigt und, wie auch nach der Ordnung der Zeichen. Die Astronomen bestimmen dies mittelst der Flecken, welche wechselnd auf den Himmelskörpern sichtbar werden. Auf ähnliche Weise erfolgt die Umdrehung unserer Erde in 24h.

Es ist bekannt, dass diese Bewegungen durch Einwirkung der Centripetalkräfte weder beschleunigt noch verzögert werden (nach §. 107., Zusatz 22.}. Sie werden daher vor allen übrigen gleichförmig, und zur Messung der Zeit geeignet; aber nicht die durch die Rückkehr zur Sonne, sondern zu irgend einem Fixsterne bestimmten Umdrehungen sind gleichförmig. Durch die ungleichförmig veränderte Lage der Planeten gegen die Sonne werden nämlich die ersteren Umdrehungen selbst ungleichförmig.

§. 36. Der Mond dreht sich auf gleiche Weise mit einer täglichen Bewegung um seine Axe, und hieraus entspringt die Libration.

So dreht sich auch der Mond um seine eigene Axe mit einer, in Bezug auf die Fixsterne höchst regelmässigen Bewegung. Seine Drehung erfolgt in 27d, 7h, 43m, d. h. in einem siderischen Monate, so dass die tägliche Umdrehung der mittleren Bewegung des Mondes in seiner Bahn gleich wird.

Ferner wird immer dieselbe Seite des letzteren dem Centrum, um welches jene mittlere Bewegung geschieht, zugewendet sein, d. h. sehr nahe dem äusseren Brennpunkte der Mondbahn. Hieraus folgt, dass er der Erde nicht stets dieselbe Seite zukehrt, sondern dieselbe bald gegen Osten, bald gegen Westen abwendet, je nach der Lage des Brennpunktes, wohin er gerichtet ist. Diese Abwendung ist der Mittelpunktsgleichung der Mondbahn, oder dem Unterschiede zwischen der mittleren und wahren Bewegung gleich. Dies ist die Libration des Mondes in der Länge. Es findet aber auch eine in der Breite statt, welche aus der Neigung der Axe des Mondes gegen die Ebene, in welcher er seinen Umlauf um die Erde macht, entspringt.

Jene Axe behält nämlich sehr nahe ihre Lage gegen die Fixsterne bei, und daher bekommen wir wechselweise bald den einen, bald den anderen Pol zu sehen. Dasselbe kann man bei der Erde sehen, deren Pole, wegen der Neigung ihrer Axe gegen die Ebene der Ekliptik, wechselweise von der Sonne beschienen werden. Die Lage der Axe gegen die Fixsterne und die Aenderung dieser Lage genau zu bestimmen, ist eine des Astronomen würdige Aufgabe.

§. 37. Von der Präcession der Aequinoctien und der schwankenden Bewegung der Axe der Erde und der Planeten.

Durch die tägliche Umdrehung der Planeten erhält ihre Materie

Empfohlene Zitierweise:
Isaac Newton: Mathematische Principien der Naturlehre. Robert Oppenheim, Berlin 1872, Seite 537. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:NewtonPrincipien.djvu/545&oldid=- (Version vom 1.8.2018)