Wülsten parallel, zieht sich eine schwach ausgeprägte Erhabenheit. In der Medianlinie des Kopfes endlich, von den Nebenaugen an bis zum hintern Kopfrande, ragt ein grader starker Wall hervor.
Die beschriebenen Erhabenheiten lassen sich auch auffassen als drei Kämme, nämlich zwei seitliche, an die sich in ihrer stärksten Krümmung das Auge anschliesst, und einen mittlern, der am hintern Rande des Kopfschildes beginnt, sich gerade nach vorn zieht und vor den Nebenaugen eine Bifurcation macht, so dass deren jeder Ast an seinem vordern Ende mit dem entsprechenden seitlichen Kamm sich verbindet. Durch diese Kämme wird das ganze Kopfschild in 5 mehr oder weniger scharfbegrenzte Felder getheilt, nämlich 2 seitliche und 3 mittlere.
Alle Erhabenheiten, mit Ausnahme der hinter den grossen Augen liegenden, sind mit feinen, perlrunden, erhabenen, dunkelbraunen Pünktchen übersäet.
Endlich erhebt sich vor dem hintern Kopfrande eine Reihe dreieckiger, schuppenähnlicher, mit der Spitze nach hinten gerichteter, dunkelbrauner Hervorragungen, denen ähnliche wir bei den Körpersegmenten zu beschreiben haben werden.
Die untere Schale des Cephalothorax bietet eine flache Concavität dar, in welcher die Bewegungsorgane und Fresswerkzeuge gelagert sind. Die Schale erscheint dunkler gefärbt als die obere und ist mit quer verlaufenden, wellenförmigen Streifen geziert. Man sieht 5 Paar wohlerhaltener, gegliederter Füsse (Tab. II, fig. 1), ausser welchen noch ein sechstes Paar nur an einzelnen von mir untersuchten Exemplaren sich nachweisen lässt, deren Beschaffenheit jedoch aus diesen nicht genauer zu erkennen ist.
Das erste vollkommen erhaltene Fusspaar ist das kürzeste;
Johannes Nieszkowski: Der Eurypterus remipes aus den obersilurischen Schichten der Insel Oesel. Heinrich Laakmann, Dorpat 1861, Seite 310. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Nieszkowski_Eurypterus_remipes.djvu/12&oldid=- (Version vom 1.8.2018)