Seite:OAB Freudenstadt 080.png

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lang verlassen gewesen war, wieder zu bauen angefangen und sofort betrieben, bis es erst 1756 für längere Zeit wieder verlassen wurde; im Jahr 1723 wurde bei Hallwangen ein alter Stollen, zum himmlischen Heer genannt, eröffnet, man bekam ziemlich Erz, von dem der Centner bis auf 10 Loth Silber und 15 Pfund Kupfer enthielt, schon 1726 aber wurde dieser Stollen wieder verlassen, weil sich zu viel Wasser zeigte, auch der Gang „in der Teufe schlecht aussah“, dafür baute dieselbe Gewerkschaft nun den Friedrichs-Fundstollen am Kienberg und später den alten Christophsstollen, stellte aber auch hier die Arbeit schon 1728 wieder ein. Im Jahr 1724 fieng ein Bergmann den Bau einer alten Zeche, vorhin die Straßburgerin genannt, welche nun den Namen Ferdinandsstollen erhielt, wieder an, aber sie wurde schon 1725 wieder verlassen und die Dorotheen-Zeche neu bearbeitet. Diese versprach bessere Ausbeute und die Gewerkschaft ließ daher auch eine 1713 in ihrer Nähe erbaute Silber- und Kupferschmelzhütte wiederherstellen und daneben ein Poch- und Waschwerk errichten. Im Jahr 1733 waren hier 2 Steiger, ein Bergschmied und 4 Hauer angestellt, 1740 gewann man 14 Centner, 30 Pfund Kupfer und 82 Mark Silber, trotz alledem aber wollte sich kein Gewinn zeigen und die Gewerkschaft löste sich 1744 auf; erst 1756 begann die Regierung den Bau von Neuem. Die Grube zum Dreikönigsstern bei Reinerzau wurde im Jahr 1725, nachdem ein paar Jahre zuvor in der Nähe die Fundgrube Gottesgabe angelegt worden war (Pregitzer Gottgeheiligte Poesie auf 1732, S. 301), eröffnet und den 22. Juli 1727 „gemuthet“, es zeigte sich darin ein Silberausbruch und man fand eine massive Stufe von 83 Pfund, brachte auch „mit über sich Brechen und Abtäufen“ so viel Vorrath von Rothgulden- und Glas-Erz zusammen, daß man 1728 zur herzoglichen Münze 4751/2 Mark Silber liefern konnte. Der Gesammtwerth der daraus geprägten Münzen betrug 4709 fl., unter ihnen waren für 1425 fl. Landmünzen, 850 Stück legirte Thaler zu 2 fl. 13 kr., 578 Stück feine Thaler zu 2 fl. 251/4 kr., die Thaler führten die Umschrift: VON GEWACHSENEN SILBER AUS DER FUNDGR. 3. K. STERN (Königstern). 1728 (Binder a. a. O. 163. 178). 1

Im Jahr 1738 begann eine Gewerkschaft den tiefen Stollen zum neuen Glück an der Kehrsteig, jetzt Karl Rudolph genannt, wieder zu bauen, gab aber den Bau nach kurzer Zeit auf; eine andere Gewerkschaft, Schweizertreue zu St. Christoph genannt, eröffnete um dieselbe Zeit den alten Christophsstollen, hörte aber 1744 mit ihrer Arbeit auf; die St. Georgengrube zwischen Freudenstadt und dem Lauterbad wurde schon 1742 wieder verlassen. Im Jahr 1753 übernahm hierauf die Regierung selbst den Bau der 3 ebengenannten Gruben und der 1751 neueröffneten Grube Sophie, gab ihre Arbeit aber schon 1756 wieder auf. Im Jahr 1784 ließ das Bergamt in der Dorotheengrube eine Kunst aufrichten, um das Wasser herauszuschöpfen, damit man in die Tiefe arbeiten könne, und 1787 war

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Freudenstadt. Karl Aue, Stuttgart 1858, Seite 080. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Freudenstadt_080.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)