Seite:OAB Freudenstadt 186.png

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südwestlich von Oberthal, unfern der Vereinigungsstelle des Rohrbächles mit der Rechtmurg liegt.

14) Schloß, ein Weiler mit 27 Einw., der 1/4 Stunde östlich von Oberthal und 11/2 Stunden westlich vom Mutterort an den unteren Gehängen gegen das Murgthal liegt und ohne Zweifel seinen Namen von dem ihm nahe liegenden abgegangenen Schloß Tannenfels erhalten hat.

15) Tannenfels, Weiler mit 79 Einw., liegt dem Schloß gegenüber auf der anderen Seite des Murgthales und gehörte vermuthlich zu der Burg gleichen Namens[1].

16) Weiher, ein im Thale der Rechtmurg, gegenüber der Caserne gelegener Weiler mit 27 Einw.

17) Wiedenbronnen, Weiler mit 15 Einw., liegt im Rothmurgthale, 1/4 Stunde nordwestlich von Oberthal.

Die Einwohner der beschriebenen Wohnsitze sind nach Baiersbronn eingepfarrt, dagegen besuchen die schulpflichtigen Kinder die Schule in Kreutz bei Oberthal.

g) Schönmünz, als Gemeindeparzelle, besteht aus folgenden, in den Thälern der Schönmünz und des Langenbachs, in einer Länge von 5/4 Stunden zerstreut liegenden Weilern, welche nach Schwarzenberg eingepfarrt sind, und zwar:

1) Langenbach; a) der vordere Weiler mit 43 Einw., hat eine stille, abgeschiedene Lage in dem engen, ungemein tief eingeschnittenen Thale des Langenbachs, der hier schon zur Flößerei benützt wird und vieles Holz aus den großen, abgelegenen Waldmassen fortschaffen hilft. Zunächst am Ort führt die von Schönmünzach über das sog. Eckle in das Kappelthal angelegte Vicinalstraße vorüber, für deren Unterhaltung der Staat zu sorgen hat. Die Entfernung nach Schwarzenberg beträgt über 2 Stunden und die nach dem südöstlich gelegenen Baiersbronn, auf dem nächsten Wege, 31/2 Stunden, auf dem Fahrwege 51/4 Stunden.

b) Der hintere Weiler, mit 48 Einwohnern, ist der westlichst gelegene Wohnplatz des Bezirks und des Landes. Derselbe liegt 3/4 Stunden oberhalb des vordern Langenbachs, am Zusammenfluß des Kesselbachs und des Wälzbachs, welche beide an der nahe gelegenen Hornisgrinde entspringen und erst nach ihrer


  1. Vergl. weiter unten. – 1394, August 14., kommt vor Ulrich Bröll von Tannenfels in einer Urkunde des Klosters Kniebis. Von einem andern Tannenfels nannten sich die Truchseßen Friedrich und Rupert von Tannenfels, welche in Urkunden von 1246 u. ff. erscheinen.
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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Freudenstadt. Karl Aue, Stuttgart 1858, Seite 186. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Freudenstadt_186.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)