Seite:OAB Freudenstadt 287.png

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Schenkung Folmar von Wilare, zugenannt „Bravva“, Zeuge war (Cod. Reichenb. 33 b. 34 a.).

Mit Besenfeld (s. d.) kam der Ort an die Grafen von Eberstein und von diesen im Jahr 1421 an Württemberg.

Im Jahr 1455 verkaufte Hans von Leinstetten den hiesigen Laienzehnten für 530 Pf. H. an das Kloster Alpirsbach.

Der Pfarrsatz ist landesherrlich. Außer den im Oberamtsbezirk gelegenen Filialien Durrweiler, Vesperweiler, Oberwaldacher Mühle, Herzogsweiler, Edelweiler, Neu-Nuifra, Kälberbrunnen gehört auch der Missihof (O.A. Horb) seit 1841 als Filial zur Pfarrei.

Das nun abgegangene Vörbach (ehemals Veherbach geschrieben) war gräflich hohenbergisches Lehen. Die Oberherrlichkeit hierüber kam durch den Grafen Burkhard von Hohenberg mit Wildberg (Stälin, Wirt. Gesch. 3, 668) im Jahr 1360 kaufweise an den Pfalzgrafen Ruprecht I. und ebenso durch den Pfalzgrafen Otto, welcher es im Jahr 1410 bei der Pfälzischen Theilung erhalten hatte (Tolner, Hist. Pal., cod. dipl. 155, vergl. auch Reg. Boic. 13, 109), den 10. August 1440 an die Grafen Ludwig und Ulrich von Württemberg.

Noch 1373 hatte der Pfalzgraf Ruprecht seinen Besitz in dieser Gegend weiter abgerundet, indem ihm am 21. Juni d. J. Conz Böcklin, den man nent Hopler, die Dörfer Ober- und Nieder-Waldach, Cresbach und Niufra sammt Zugehörden für 1300 Goldgulden von Florenz verkauft und auf die Veste Vörbach und Zugehörungen verzichtet hatte (St.A.).

Unter den Rhein-Pfalzgrafen, der Sage nach schon unter den ältesten Oberherren dieser Gegend, den Pfalzgrafen von Tübingen (Uhland in Pfeiffers Germania 1 a, 5), besaßen die Herren von Emershofen das Lehen Vörbach, und so saß hier namentlich Stephan von Emershofen, welcher im Jahr 1435 als Hofmeister des Pfalzgrafen und Herzogs Otto zu Mosbach erscheint (Acta Pal. 2, 61), und sich durch die den pfälzischen Hof auszeichnende Liebe zu alten Schriften bemerklich machte (Germania a. a. O.). Späterhin nahm ein Ludwig von Emershofen Theil an der Fehde Eberhards von Klingenberg und Hansens von Rechberg mit dem Grafen Eberhard im Bart von Württemberg, beraubte württembergische Diener und Unterthanen und führte den Raub auf sein Schloß Vörbach; Graf Eberhard nahm daher dieses und zog die Herrschaft als verwirktes Lehen ein, jedoch gab er sie auf Bitten seiner Mutter, der Erzherzogin Mechtild, im Jahr 1466 wieder zurück (Steinhofer 3, 141). Darauf verkaufte Ludwig von Emershofen im Jahr 1483 Burg und Schloß Vörbach mit den beiden Weilern Ober- und Unter-Waldach

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Freudenstadt. Karl Aue, Stuttgart 1858, Seite 287. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Freudenstadt_287.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)