Seite:OAB Horb 012.png

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unterscheidet, und den ernstesten Zug in der Physiognomie des Oberamtsbezirks bildet. In diesem Theil des Bezirks gestatten mehrere Punkte sehr anziehende, weitgedehnte Aussichten an einem großen Theil der Alp und über das Gäu hinweg an den Schönbuch, wie z. B. der Altheimer Berg bei Salzstetten, die untere Katzenhalde und die obere Orthalde bei Grünmettstetten, das Hochsträß bei Altheim etc. etc.

Die den weit größten Theil des Bezirks bildende Hochebene, hat ungeachtet ihrer Eintönigkeit im allgemeinen, doch auch ihre Schönheiten und bietet insbesondere durch ihre getreidereiche, fleißig angebaute Fluren, auf denen sich stattliche, mit Obstwäldchen umgebene Ortschaften wohl vertheilt lagern, manches anziehende; überdieß ist sie reich an Punkten, die über die fruchtbare Ebene hinweg schöne Aussichten an die Alp, den Schwarzwald und den Schönbuch gestatten, wie der Stallberg bei Rexingen, der Schütteberg und der Kreuzberg bei Horb, der Mühlenberg südlich von Bildechingen, die Anhöhen bei Hochdorf und besonders der Kirchthurm in Hochdorf, von wo aus sich dem Auge eine herrliche Rundsicht erschließt, die Höhen bei Vollmaringen, der Bühl bei Baisingen, die Anhöhe südlich von Eckenweiler, die Weitenburg, die Heide bei Nordstetten, der Heidenthurm auf Hohen-Mühringen, bei Wiesenstetten, bei Wachendorf, auf dem Kirchthurme von Bierlingen u. s. w.


4. Boden.

Die theils aus den Zersetzungsprodukten der anstehenden Gebirgsschichten, theils aus Diluvial- und Alluvialablagerungen bestehenden Bodenverhältnisse gehören mit wenigen Ausnahmen zu den fruchtbaren, häufig fruchtbarsten des Landes. Im äußersten Westen des Bezirks tritt bei Lützenhardt und Heiligenbronn in geringer Ausdehnung ein rothsandiger, etwas magerer Boden (Zersetzung des bunten Sandsteins) auf, der mehr den Flachs- und Kartoffelbau als den Getreidebau begünstigt; in der Richtung gegen Osten erscheinen dann zuerst die schmutzig gelben Zersetzungen der Wellenmergel und Wellendolomite, welche die unfruchtbarsten Böden des Bezirks bilden, bald aber in die kalkreichen Zersetzungen der Anhydritgruppe und des Hauptmuschelkalks übergehen, die mit Gesteinstrümmer erfüllt sind und von dem Landwirth zusammengelesen, in beträchtlichen Steinwällen (Steinriegeln) aufgeschichtet werden. Diese Partie des Bezirks erscheint weit steriler als sie in Wirklichkeit ist, indem der Boden derselben wegen seines Kalkreichthums, verbunden

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Horb. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 12. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Horb_012.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)