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an Dinkel 8–10 Scheffel, an Gerste 4–5 Scheffel, an Weizen 4–5 Scheffel, an Haber 5–6 Scheffel, an Reps 2–5 Scheffel. Ein Morgen Wiesen liefert im Durchschnitt 18–30 Centner Heu und 10–15 Centner Öhmd.

Der nach den Schätzungen für das Steuerprovisorium angenommene Reinertrag und der hienach berechnete Kapitalwerth der Bodenfläche des Bezirks, ist schon oben bei der Berechnung des Vermögens angegeben.

2. Einzelne Kulturen.

a. Ackerbau. Derselbe wird nach dem Ergebniß der Landesvermessung auf 34.8131/8 Morgen getrieben, von welchen dem Staat 1147/8 Morgen, den Grundherrschaften von 37786/8 Morgen, den Gemeinden 1646/8 Morgen und den Stiftungen 3236/8 Morgen gehören.[1]

Die Dreifelderwirthschaft mit theilweise oder vollständig angeblümter Brache ist das allgemeine Wirthschaftssystem; vollständigen Bracheinbau haben die Orte Bierlingen, Felldorf, Ihlingen, Mühringen, Sulzau und Wachendorf; die übrigen Orte bauen die Brache beinahe vollständig oder zur Hälfte oder zu 1/3 an; den geringsten Bracheinbau hat Salzstetten mit 1/10. Willkürliche Wirthschaft treiben theilweise Börstingen, Ihlingen, Lützenhardt. Die geschlossenen Güter der Gutsherrschaften werden nach gewissen Rotationen bewirthschaftet. An Halmfrüchten baut man vorzugsweise Dinkel, Haber, letzterer zuweilen mit Wicken und Ackerbohnen gemengt, Gerste, ziemlich viel Weizen, namentlich im südlichen Theil des Bezirks, und wenig Roggen, meist nur um des Bindstrohs willen. Überdieß baut man in der Brache Kartoffeln, Ackerbohnen, Angersen, Erbsen, Linsen, Wicken, Kohlraben, Kraut, Rüben und vorzugsweise Futterkräuter (dreiblättrigen Klee, Luzerne, Esparsette) u. s. w.

Von Handelsgewächsen zieht man Hanf theils in der Brache, theils in eigenen Ländern meist nur für das örtliche Bedürfniß, Flachs, viel Reps und in neuerer Zeit in namhafter Ausdehnung Hopfen. Reps bauen vorzugsweise Baisingen, Göttelfingen, Eutingen,


  1. Von hier an sind die Gesamtsummen der einzelnen Kulturen nach dem Stand der Landesvermessung von 1864, der Flächengehalt der einzelnen Besitzer jedoch nach der ursprünglichen Landesvermessung von 1836 angegeben.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Horb. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 56. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Horb_056.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)