Seite:OAB Horb 263.png

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Vasallen (v. Ow, v. Rosenfeld, Gut etc. s. Reichsständische Archivalurkunden 1, 15) an sich brachte.

Die Herren v. Ow zu Diessen, – später zu Felldorf – beerbten aber wiederholt ihre Vettern zu Wachendorf, so daß Otto († 1656) und Joseph Clemens Reichsfreiherr v. Ow († 1741) zugleich Herrn zu Felldorf, Wachendorf, Bierlingen, Neuhaus und Ahldorf waren; ersterer auch zu Vollmaringen und Göttelfingen.

Des Letzteren Söhne theilten wieder 1751, und erhielt Otto das Obervogteiamt Wachendorf (das Schloß und die Dörfer Wachendorf und Bierlingen, den Hof zu Sulzau, die Burgmühle, die Lohmühle, Zehnten und Gefälle zu Höfendorf, Altheim und Empfingen). Im Jahr 1805 kam dieser Besitz unter württembergische Hoheit.

In neuerer Zeit erwarben die Herren von Ow das Rittergut Hohenberg (1828) und zwei badische Lehen und Gefälle zu Kappel am Rhein, und Antheil an der Burg Wieladingen.

Wachendorf – seit 1580 Fideikommiß – ist seit 1857 mit Bierlingen Majorat.

Einen hiesigen Hof, welchen die Herren von Weitingen inne hatten, erkaufte Graf Jos. Niclaus von Zollern den 5. Mai 1542 (Schwarzmann Karl Graf zu Hohenzollern-Sigmaringen 24).

An hiesiger Kirche erscheint den 3. März 1222 Vlricus plebanus als Zeuge Graf Bertholds von Sulz für das Kloster Salem (Cod. Salem. in Karlsruhe 1, 161), 1360 Peter von Ow, Kirchherr zu Wachendorf; Patrone sind die Freiherrn v. Ow-Wachendorf.

Zur Zeit der Reformation ging dieser Ort durch Hans von Ow, dessen Gemahlin Rosina eine Markgräfin von Baden war, veranlaßt, zur lutherischen Konfession über, wurde aber, als der Neffe Joseph (dessen evangelischer Prediger 1591 Georg Liebler war) 1615 kinderlos starb, und die v. Ow-Felldorf erbten, trotz des Letzteren fürsorglichen Testaments, nach und nach wieder zum Katholicismus zurückgebracht.


Weitingen,
mit der Weitinger Mühle,
Gemeinde II. Klasse 1182 Einw. wor. 4 Ev. – Kath. Pfarrei; die Ev. sind nach Mühlen eingepfarrt.


Auf der fruchtbaren Hochebene (Gäu) über dem Neckarthale, nur 1/2 Stunde nördlich von demselben liegt zwei Stunden östlich von der Oberamtsstadt der ansehnliche, ziemlich enge und unregelmäßig

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Horb. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 263. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Horb_263.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)