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Schon vor dem Jahr 1846 war in sämmtlichen Gemeinden für die nöthigen Straßen, Rathhäuser, Gemeindebackhäuser und öffentlichen Anstalten so gesorgt, daß größere Ausgaben auf viele Jahre hinaus nicht bevorstehen. Gleiches war bei den Schulhäusern der Fall, mit Ausnahme der Orte Hessigheim, Kirchheim, Klein-Ingersheim und Löchgau, wo Erweiterungen der Schulhäuser in den nächsten Jahren zu bewerkstelligen sind. Wäre nun nicht das Theurungsjahr 1846/47 eingetreten und hätten nicht die Weinfehljahre 1850 und 1851 und die Kartoffelkrankheit in den Jahren 1848/51 den Aufwand auf Armen-Unterstützung sehr vermehrt, so würde man im Stande gewesen sein, seit 1846 die Gemeindeschadensumlagen namhaft zu vermindern. Den bedeutendsten Grundbesitz haben die Gemeindepflegen: Bönnigheim, Ilsfeld, Lauffen und Löchgau; das größte Kapital-Vermögen besitzen: Besigheim, Bietigheim, Gemmrigheim, Kirchheim, Hessigheim, Löchgau, Wahlheim.

Als die wohlhabenderen Orte aber sind zu bezeichnen: Wahlheim, Gemmrigheim, Groß-Ingersheim und Bönnigheim, denen jedoch als in einer ungünstigen ökonomischen Lage befindlich gegenüberstehen: Freudenthal, Hofen, Hohenstein, Kaltenwesten, Metterzimmern, Schotzach.

Die Schultheißen der vier Städte sind Schreibereiverständige, was auch in den Gemeinden Ilsfeld, Kaltenwesten, Kirchheim und Wahlheim der Fall ist.

Im Allgemeinen läßt sich sagen, daß die Stellen der ersten Orts-Vorsteher gut besetzt sind.

C. Stiftungspflegen.

Eigene Stiftungspflegen befinden sich in allen Hauptorten, mit Ausnahme von Schotzach, das keine Stiftungspflege hat. Diese Stiftungspflegen bestreiten die Ausgaben sowohl an Kirchen- und Kultkosten, als für Arme; daher alljährlich bei denselben fast durchgängig ein Defizit erscheint, das von den Gemeindepflegen gedeckt werden muß.

Das Defizit betrug in den letzten 3 Jahren 1849/52 durchschnittlich jährlich bei Besigheim 781 fl. Bietigheim 1035 fl. Bönnigheim 1773 fl. Erligheim 166 fl. Freudenthal 24 fl. Gemmrigheim 393 fl. Groß-Ingersheim 441 fl. Hessigheim 31 fl. Hofen 101 fl. Hohenstein 66 fl. Ilsfeld 525 fl. Kaltenwesten 194 fl. Kirchheim 83 fl. Klein-Ingersheim 242 fl. Lauffen 1585 fl. Löchgau 884 fl. Metterzimmern 223 fl. Wahlheim 55 fl. Zusammen –> 8602 fl.

Das größte Geld-Vermögen haben die Stiftungspflegen Besigheim, Lauffen, Ilsfeld, Hessigheim.

Den Vermögensbesitz an Grundeigenthum betreffend, so haben

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Besigheim. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1853, Seite 78. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABesigheim0078.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)