Seite:OABesigheim0184.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Beedwein, Ablösungs-Kapital hiefür 2475 fl. 26 kr., Beed-Roggen 15 Schfl. 3 Sri., Ablösungs-Kapital 3198 fl., Hellerzinse 40 Pfund = 28 fl. 34 kr., Ablösungs-Kapital 928 fl. 35 kr.

3) Die Gemeindepflege Gemmrigheim hatte zu beziehen: Hellerzinse 2 fl. 45 kr., welche durch das Gesetz von 1848 mit 47 fl. 39 kr. abgelöst wurden.

4) Der Stiftungspflege Gemmrigheim wurden abgelöst 1848: Hellerzinse und Wachs-Gelder 3 fl. 55 kr., Ablösungs-Kapital hiefür 62 fl. 45 kr.

Landacht: Roggen und Haber 6 Sri. und Heiligen-Wein 10 Imi 1 Maas hat dieselbe noch zu beziehen.

Die Wein-, Kornfuhr und Handfrohnen wurden abgelöst gegen 61 fl. 10 kr., Ablösungs-Kapital. Die schuldigen Frohnen bei eintretenden Neckarbrückenbauwesen zu Lauffen wurden 1830 mit einer Abfindungssumme von 400 fl. abgelöst.

Über die früheren grundherrlichen Verhältnisse und insbesondere über einen den Orts-Insassen gereichten Herbsttrunk ist Mehreres in den nachfolgenden historischen Notizen enthalten.

Die älteste Schreibung ist Gamerchaim, Gamerticheim, weitere sind Gemergheim, Gemmercken u. a. m.

Gegen 1100 kommt der Ort erstmals vor, im Schenkungsbuch des Priorats Reichenbach, welches hier wiederholte Erwerbungen machte (Trad. Reichenbac. bei Kuen Coll. 2, 55. 58. 60. 61. 62); letztere bildeten zusammen den Reichenbacher Hof, welchen Herzog Ulrich kaufte (s. u.).

Frühe erscheinen im Besitz hiesiger Güter oder Rechte die Markgrafen von Baden, die Pfalzgrafen von Tübingen und die Grafen von Vaihingen; da beide erstern aus den weitgedehnten Gütern der Grafen von Calw Erwerbungen machten (der Pfalzgraf mittelbar durch die Welfen) und die Grafen von Vaihingen ein Zweig dieser letztern waren, so mögen die Herren alle hier in früheren calwischen Besitz eingerückt sein. Um’s J. 1140 entsagte Graf Konrad von Dachau und seine Frau Adelheid (von Tübingen) all’ ihren Ansprüchen auf Güter in Gemmrigheim (Stälin Würt. Gesch. 2, 437); noch im J. 1252 besaß Graf Wilhelm von Tübingen die Lehensoberherrlichkeit über einen hiesigen Weinberg, welchen die Träger, Albert und Volmar, Gebrüder von Waldeck, (bei Calw) an das Priorat Reichenbach verkauften (Trad. Reichenbac. a. a. O. 71.)

Ursprünglich badische Besitzungen[1] mögen die hiesigen


  1. Noch im J. 1453 im Testament Markgraf Jakobs von Baden kommt vor die „Gerechtigkeit des Wagens und Karrichs zu Gemerckeym.“ Schöpflin. Hist. Zar. Bad. 6, 280.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Besigheim. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1853, Seite 184. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABesigheim0184.jpg&oldid=- (Version vom 6.2.2020)