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Landachten: Dinkel 52 Scheffel 6 Simri, Haber 62 Scheffel 6 Sri., Bodenwein 13 Eimer 4 Imi, Laudemien 25 fl. 10 kr., Ablösungskapital hiefür im Ganzen 33.827 fl. 55 kr.; gegen die Ortspflege: Hellerzinse 12 fl. 41 kr., Gülten 26 Scheffel 4 Simri, Dinkel 27 Scheffel 4 Sri., Haber 33 Scheffel 5 Simri, Kernen 1 Scheffel; Landachten: 14 Scheffel 1 Simri Roggen, 16 Scheffel 4 Simri Haber, Bodenwein: 3 Eimer 4 Imi.; Laudemien 5 fl. 47 kr.; Ablösungskapital hiefür 10.394 fl. 20 kr.; gegen die Stadt-Gemeindepflege: Bodenwein 2 Eimer 2 Imi, Geldwerth desselben 55 fl. 3 kr., Hellerzinse 21 fl. 29 kr., Laudemien 54 kr.; Ablösungskapital hiefür 1545 fl. 42 kr.; gegen die Dorf-Gemeindepflege: Bodenwein 3 Eimer 8 Imi, Geldwerth 82 fl. 30 kr., Handlohn 52 kr., Ablösungscapital 1664 fl. 3 kr.; gegen die Freiherren v. Liebenstein: Hellerzinse 1 fl. 57 kr., Gülten: Roggen und Dinkel je 6 Scheffel, Haber 7 Scheffel 3 Simri, Landacht: Roggen 5 Simri 1 Viertel, Haber 6 Simri 3 Vrtl., Theilwein aus 10- und 12theiligen Weinbergen; und gegen die Freiherren v. Gemmingen-Guttenberg: Hellerzinse 20 kr.

Früher hatten auch die Freiherren v. Weiler an dem sog. großen Haufenzehenten auf der Dorfmarkung Antheile zu beziehen, nämlich am großen Fruchtzehenten 1/5 und am Weinzehenten 4/39, welche im Jahr 1819 an die königl. Hofdomänenkammer verkauft wurden und unter den vorstehenden abgelösten hofkammerlichen Zehenten begriffen sind.

Kirchliche und Schuleinrichtungen. An der Parochie, zu der keine Filialen, sondern nur Stadt und Dorf mit ihren Parcellen Landthurm und Seehaus gehören stehen ein Stadtpfarrer und ein Helfer. Das Patronat beider kirchlichen Stellen steht der Krone zu. Früher, seit 1547, war mit dem Stadtpfarramt abwechselnd mit Güglingen und Brackenheim, von 1747 an aber für beständig ein Dekanat verbunden, welches 1812 aufgehoben wurde. Die Einführung der evangelischen Lehre fällt mit der allgemeinen Reformation des Landes, welche in Folge der Schlacht von Lauffen eingeführt wurde, zusammen; als erste evangelische Stadtpfarrer führt Binder an: vor dem Interim Hieron. Hailbrunner, nach dem Interim Joh. Nestelius von 15..–1564. Die Reihe der Diacone beginnt mit Johann Bernhard 1557.

Von Schulanstalten befinden sich in Lauffen: 1) Eine lateinische Schule, an der ein Präceptor steht (ihre Reihe kennt man bis zum Jahr 1557 hinauf) und an der überdieß noch von zwei Lehrern der deutschen Schule Unterricht in den Realien ertheilt wird. Eine Collaboratorsstelle hatte von 1663–1801 bestanden. 2) Eine deutsche Volksschule mit 8 Klassen, an der zwei Lehrer, drei Unterlehrer und zwei Lehrgehilfen unterrichten; auch bestehen 3) seit 1825 eine Industrieschule und seit 1842 eine sonntägliche Handwerkerschule.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Besigheim. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1853, Seite 273. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABesigheim0273.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)