Seite:OACrailsheim0127.jpg

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Alles. schaffə und schanzə fleißig arbeiten. s bart net. s is net schützi gibt nicht aus. s faselt se net gedeiht nicht. s gackelt se glückt. verdeikert verzweifelt. strutsauer sehr sauer. ə årtliche diere ein eigenartiges Mädchen. i hows unmüssi habe viel zu arbeiten. der hat s grüwli ruhig. der hat sein beet naus gschnîdə hat sein Schäfchen im Trockenen. des hat me åbänkert die Last hat mich schwer gedrückt. s verzeffert se geht leicht verloren. wenzeln wandern, daher wenzellaib den die abgehenden Dienstboten erhalten, aber auch faullenzen. gottwolkeit εἰ τύχοι gebräuchlich in Goldbach, Westgartshausen, Waldthann, setzt den möglichen Fall. gottwolkeit s regnet es wird wohl regnen. jetzt fasst ers buəch an fängt zu beten, religiös zu werden. i ben schoͧn lang mit unserem herrgott ummegâlfə bin längst religiös. ə gotslə donə sich Gottes Lohn, durch Gutesthun ein Verdienst erwerben. Besonders hoch gehaltene Äußerungen der Frömmigkeit: drei vaterunser bêdə, in drei kerchə opferə, dreimol unterm freiə himmel naknieben. o du liebs himmelsvadderle im himmel dobberə. widervergoltə is a kaⁿ sind. er sagt net gik und net gack, gickert und gackert net spricht sich nicht aus. er is net z schätzə man kann nicht wissen, was er will. der is aᵘngmacht wie salåt angelogen. er is net neugierig, er mecht nor alles wissə. der koͧn s loͧbə leidə d. h. brauchen. er hat s g’lob (man lobt ihn). hat a guəds gmerch guten Verstand, hat a leichte seit Neigung zum Leichtsinn. hat d’lëwer uf der summerseitə ist stets durstig, is net nebe draussə steht gut. der hat se putzt viel gegessen, der hat ’s loch gfäddelt ist einer Verlegenheit rechtzeitig entgangen. dem muas mer d’hoͧsə mit der beisszangə anziehə ist nur mit Gewalt zu bewegen. dem kälwert dr holzschlegel uf dr achsel ist ein Glückskind, dem unversehens ein Glück wird, als ob selbst der Holzschlegel Junge bekäme. vörthlə Vortheile zuwenden. Die Mutter vörthelt ein krankes Kind, wendet glückliche Mittel an. Der Geizhals ist net von Gebəhausə, awer von Holləbach. der singt s blab (das Blaue) vom himmel ro singt lustig in den Tag hinein, i wâs, worum mi d lait net mêⁱgə, i beⁿ halt der noch. i ho s ausgangə beobachtet, in Erfahrung gebracht. es is mer verrådə worra ich habe von Andern erfahren. i ho 30 Jår mit əm suppə gessə bin vertraut mit ihm. du sollst versaurə in der süsse brüəh. bis du kommst, is katz da bâm nuff. du bis a glei owə dauss bald beleidigt. Bei neuem Zorn des Empfindlichen heißts: jetz is schoͧn widder s kätzle da bâm nuff. du bis wia 9 dåg rêchəwêder. du lachst mit am ganzə gsîcht wie dr maiəkäfer. zu dir soll mer immer „wurrli wurrli“ sågə sagt man zum Empfindlichen. leck mi in Krakau, no hast net weit noch Bolə. Es is mer ums gwärg um das Aufstehen und die Umstände. i spürs, wenn me a ochs trît. er is net von der dischlåd wegkummə nicht aus des Vaters Haus in die Fremde gekommen, versteht auch keine fremden Sitten. zur mussich gehn d. h. zum Tanz. heng mer dein ehrlichanama net an sagt man zu dem Lästerer. Die vorlauten Kinder bekommen zu hören: du mußt schweigen, bis die alte Kuh die Leiter hinauf will, dann darfst aber schreien: Alte, bleib unten. do hangt dr werti iwer də sunnti no unter dem schönen Oberkleid sieht das schlechte Unterkleid hervor. es is halt

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 127. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0127.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)