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Für kranke Ortsarme in Beeghof hat Kürschner David Schuler in Heilbronn 1858 500 fl. gestiftet. An Schulstiftungen sind 160 fl. vorhanden.

Alterthümer: Eine gute Viertelstunde südwestlich von Birkelbach ist der sogenannte Schloßberg. Ein Graben ist deutlich sichtbar, ebenso Vertiefungen am Steilabhang gegen Nordwesten. Der Umfang des Grabens ist sehr bedeutend. Es dürfte hier ein Ringwall gewesen sein. Die Sage verpflanzt hieher ein Schloß, dessen Steine zum Bau der Kirche in Ellrichshausen verwendet worden seien, wie die des angeblichen rothen Schlosses auf dem rothen Berg über Gersbach. Auf der Waldblöße des Rothenberg östlich von Gersbach ist nur ein unbedeutender Rest eines Grabens. Wahrscheinlich war hier nur eine Zuflucht für Menschen und Vieh in Kriegszeiten. Der Kappelberg auf der Markung Horschhausen, ein Wald, hat ohne Zweifel seinen Namen von der Zugehörigkeit an die abgegangene St. Ulrichskapelle. Eine alte Straße gieng von Crailsheim unterhalb Ellrichshausen über die Gronach (Bruckwiese) nach Oestheim und Schillingsfürst, die hohe Straße von Schnelldorf über die Markung Ellrichshausen nach Satteldorf gegen Hall hin.

Flurnamen. Ellrichshausen: Breithardsfeld, Kugelwelz, Hörlein See, Zeil, Ungerfeld; Birkelbach: Hügelbuck, Hundsrucken, Suhlfeld; Gersbach: Rehtanz; Horschhausen: Häsig, Horschbühl; Simonsberg: Straßenacker; Volkershausen: Spitalfeld und Wald, Sächslesberg.

Ellrichshausen, um 1250 Olrichshausen s. unten, Stammsitz der Herren von Ellrichshausen, im Volksmund Ellershausen, hat seinen Namen ohne Zweifel von der Ulrichskapelle, ist aber wohl zu unterscheiden von Ulrichshausen, Landgerichts Schillingsfürst. Es erscheint urkundlich erst 100 Jahre später als die Herren von Ellrichshausen. Die Erwerbung eines Guts zu Ulrichshausen 1334, welches Kloster Sulz von Kraft v. Hilgarthausen erkaufte, Mittelfr. Jahresb. 15, 85, wird den gen. bayrischen Ort betreffen. Dagegen gehörte hieher eine im Archiv zu Amlishagen aufbewahrte Notiz, wornach 1372 Donnerst. n. St. Math. Hans v. Pfaffenangst und Adelheid s. Gattin an Konrad v. Wolmershausen, Ritter, ein Gut zu Horßhausen und eines zu Ellrichshausen verkauften. Die Familie der Herren von Ellrichshausen ist allmählich um allen Besitz in ihrer Heimat gekommen. Im 15. und 16. Jahrhundert hatten die Herren von Saunsheim (Seinsheim) bedeutenden Besitz zu E., auch den Kirchsatz s. unten. 1505 Dienst. nach Exalt. Cr. verkaufte Margaretha, Witwe Friedrichs v. Saunsheim, und ihr Sohn Michael ein Gut an Konz Zauch und 2 an Hans Schlosser, Bürger zu Crailsheim, 1506 Mont. nach Konv. Pauli einen

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 249. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0249.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)