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2. Gaisbühl, ein weitläufig gebauter, hochgelegener Weiler mit 14 Häusern, wird durch einen kleinen Bach in 2 Theile getheilt. Das Bächlein bildet ein kleines stilles Wald- und Wiesenthälchen und mündet bei Weidelbach in die Zwerchwörnitz. Gaisbühl, der Hügel eines Giso oder Gisilo (vgl. Gaisdorf OA. Hall = Gissendorf und die Flurn. Geißelfeld und Geißelholz bei Gaisbühl) hieß früher auch Sunkenrod d. h. Rodung eines Sunicho. Steichele 3, 312. Es erscheint zuerst 1330 urkundlich. Ulrich Taube (v. Crailsheim) verkauft 1330 16. April sein Gut zu G. an den Spital zu Dinkelsbühl. Dk.A. Der Spital verlieh ein Gut 1350 an Konz Bonz. 1396 eignete er Konz Hofmann und Else Bonzin das Gut gegen Abtretung des Hofackers, des Lindackers und des Hofs darauf sammt 1 Pfd. Hellergült. 1441 verkaufte der Spital ein Gut an Seitz Meyerlutz, wohl derselbe Seitz Meyer, der im Städtekrieg 1450 von Lupold v. Bebenburg, Mich. v. Bickenbach, Hans v. Frankenstein, Hamann Echter, Adam Hund gefangen genommen wurde und statt des Schatzgeldes seinen Hof versetzen mußte. Dk.A. Der Deutschorden erwarb 1386 von Konz Pysser ein Gut zu G. Reg. boic. 10, 190, verkaufte es aber 1429 um 100 fl. an Hans Dietrich v. G. Dk.A. Auch die Berlin hatten Rechte und Güter in G. 1445 kauft Seitz Berlin Gült und Vorzins von Hans App zu Dk. auf einem Gut. 1516 verkauft Hieron. Berlin zu Liebeneck seinen Hof und Gütlein an Hans v. Seckendorf-Aberdar auf Kreßberg. 1545 an Ulrich v. Knöringen gekommen, erbte Hans Egenolf und von ihm sein Schwiegersohn Joh. Phil. v. Weingarten auf Lautenbach und Bernhardsweiler das Gut. 1614 verkaufte dieser 2 Güter zu G. an Joh. Mich. Hipler des äußern Raths zu Rothenburg, dessen Tochter Regine Hipler mit ihrem Mann Joh. Jak. Tannemann v. Hechingen dieselben an den Rath zu Crailsheim 1644 verkauften. Von Flurnamen sind zu beachten: das Eselsbrünnlein, die Brunzlache und Leutzenbühl, (1570 verkaufen Marg. Welz und Balth. Hofmann zu G. Wiesen in der Br. und am L. St.A.) der Gigart (1511 verkauft Brigitta Keusch We. an Mich. Scholle des Raths zu Dk. ihr Gut zu G., Buschholz und Acker im Gigart und einen Weiher. Dk.A.) Ein Burgstall muß in der Nähe abgegangen sein. Vgl. Birkach Reg. boic. 10, 190. 1

1538 verkauft Hans Dorsch v. Botzenweiler an Gilg Nunnenmacher von Oberreuenthal ein Bauholz von 7 M. bei

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 363. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0363.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)