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auf Rechenberg an sich gebracht. Peter Mayer gab seinen Besitz um 135 fl. an die neue Frühmesse zu Crailsheim. Hohenlohisches Anrecht findet sich noch 1348, in welchem Jahr Kraft von Hohenlohe eine Mühle, Zinse und Gülten an Ulrich Taube verkaufte. Schöll, Chronik Mscr. 1372 erwarb Hedwig die Flurheiin ein Gut von Heinz Schulheiß zu Crailsheim, St.A. Die Liebfrauenkapelle zu Crailsheim erwarb 1502 ein Gut, die Kirche von Westgartshausen 1505 von Leonh. Coumann zu Jagstheim ein Gütlein mit Äckern und Wiesen und eine Hofstatt, St.A. 1732 hatte Brandenburg 12, die Schulpflege zu Crailsheim 3, Stiftspropstei Ellwangen 3, die Herren von Berlichingen auf Rechenberg 2, die Herrschaft Burleswagen (Gräfin Pyrbaum) 1 Unterthanen. 1590 wird der Gem. W. ihr alter Trieb über den Lohrwasen bis zum Kugelwelz verbrieft.

Kirchlich gehörte W. früher zur Pfarrei Stimpfach. Nach der Reformation hielt es sich zur Pfarrei Westgartshausen. 1630 war nur ein Katholik im Ort. Später vermehrt, klagen sie über den Zwang, die luther. Feiertage zu halten, 1601–68 und konnten erst 1704 das Pfarrrecht in Stimpfach wieder erlangen (Westg. Akt.). Eine Schule muß schon vor 1681 bestanden haben. 1681 befiehlt der Kastner zu Crailsheim der Gemeinde, das alte Schulhaus zu bauen und einen Schulmeister anzunehmen.

Flurnamen: Butzenwörth, Deizenäcker, Herbstfeld, Strickfeld.


Parzellen der Gemeinde:

1. Gerbertshofen, ein freundlich gelegener Weiler oberhalb W. im Thal gelegen mit 22 Häusern und einer früher Dinkelsbühlischen Wirthschaft mit Bannrecht für die Dinkelsbühlischen Unterthanen der Umgegend. Die Dinkelsbühlischen Einwohner von Randenweiler Gem. Stimpfach mußten hier ihre Hochzeitmahle halten. Die Katholiken gehören zur Pfarrei Stimpfach, welcher der Ort früher ganz zustand, die Evangelischen zu 2/3 nach Rechenberg, zu 1/3 nach Westgartshausen.

Gerprechtshouen im Mulachgau gelegen erscheint 1024 als Grenzort des Ellwanger Bannforstes im Virgundawald, W. U. I, 257. Im 14. Jahrhundert erwarb 1363 Betz Adelhard v. Goltbach ein Gütlein zu G., darauf Lutz Lyhser saß, und 2 Morgen Wiese zu Stumpfach (sic) von Betz Kelner zu Siglershofen, 1387 das Gattergeld aus diesem Gut von Ulrich von Hohenlohe, gab es aber für ein Seelgeräthe an den Spital

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 493. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0493.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)