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der Fabrikanten) und 13 Kleinhändler (wovon 4 mit Eisen) und Conditoren.

Spedition findet nicht statt. Dagegen werden von einem Zwischenhändler in Schaf- und Gerber-Wolle, die für französische Häuser aufgekauft wird, nicht unbedeutende Geschäfte gemacht.

Die Stadt hat 3 Jahrmärkte und (wöchentlich 2) Wochenmärkte. Die ersteren werden von den Krämern zu den besseren gezählt, und es werden hier auch Geschäfte im Großen von Heidenheimer Fabrikanten gemacht. Die Schafmärkte sind oben S. 65 ausgehoben worden. Ebenda S. 69 ist auch des Wollenmarktes [1] gedacht. Was die schon zuvor erwähnte Fruchtschranne betrifft, so ist noch zu bemerken, daß von den hier zum Verkaufe kommenden 11.000 Sch. 7 – 8000 Sch. von hiesigen Bäckern und Händlern erkauft werden. An unbestimmten Tagen finden auch Rindenmärkte statt. Die Wochenmärkte werden stark besucht; selbst von der Umgegend Stuttgarts kommen Viktualien hieher.


Gemeindewesen.

Nach der Rechnung von 1840/41 betrugen die Einnahmen der Stadtpflege 20.970 fl. und ihre Ausgaben 22.000 fl. Die Stadtwaldungen, welche 1304 M. umfassen, befinden sich in gutem Zustande; namentlich geschieht viel für Culturen. Das Capitalvermögen der Stadt wird durch einen eigenen Rechner („Vorrathspfleger“) verwaltet.

Der Stiftungshaushalt ist ebenfalls in Ordnung. Er umfaßt den Armenkasten, den Hospital und die besonderen Stiftungen. Das Capitalvermögen beträgt zusammen 21.902 fl. Die einzelnen Anstalten s. unten.

Das Wappen der Stadt war im J. 1348 ein einfaches Hirschhorn in weißem Felde. Nach einer 200 Jahre alten Handschrift war im gelben Schild ein schwarzes Horn und daneben ein rother Löwe befindlich, der, auf einem blauen Berge stehend, eine blaue Krone auf dem Haupt trägt. Ein Bericht der Vögte von 1535 schildert das Wappen, wie es schon 1348 war, und erwähnt des Löwen nicht. Jetzt ist der Schild in Roth und Weiß getheilt, und über dem Hirschhorn eine Krone.

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 125. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_125.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Seit 1836 auf den 1. Oktober verlegt (s. Beschr. des OA. Kirchheim 130), nicht aber aufgehoben, wie die Beschr. von Württemberg S. 777 irrig angibt.