Seite:OAGöppingen 153.png

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ins Amt Göppingen, 4 nach Lorch, 11 nach Adelberg, 2 nach Eybach, 1 nach Dürnau, 2 nach Jebenhausen und 5 nach Rechberghausen gehörten. (S. auch dort.) Die fünf Höfe, aus welchen der Ort ursprünglich bestand, waren in 40 Lehengüter aufgelöst und die Besitzer derselben im alleinigen Genusse der Gemeindewaldungen, daher die Söldner mit jenen einen langen, erst in neuerer Zeit beigelegten, Streit führten, der oft zu derben Ausbrüchen kam.

Die Pfarrei ist nicht alt; wir sahen oben S. 148, daß die Gemeinde nach Göppingen eingepfarrt war. Eine Caplanei bestand aber schon 1404. Die Bürger stifteten 1448 eine ewige Messe »in capella villae Bartembach, in honore beate Marie .. Othmari« mit Einwilligung des Propstes von Oberhofen. Die Zehentrechte des Hospitals zu Göppingen erwarb dieser 1438 und 1460 von denen von Rechberg und von Zillenhardt.

b) Krettenhof, H. mit 12 evang. Einw. 1/2 Stunde südlich von Bartenbach, an dem Krettenbach, auf der Grenze des OA. Welzheim gelegen und theilweise diesem angehörend. Er wurde daher früher auch Krettenbach genannt. Der hierher gehörige Theil war stets mit Bartenbach verbunden. Die Zehenten stehen von dem Kl. Adelberg her dem Staat zu. Ritter Hans von Zillenhardt verkaufte 1461 dem Stift Oberhofen seinen Hof „zu Krettenbach“ um 200 fl. für frei, ledig und unbekümmert. Der Krettenbach, sonst klein, wird bei vielem Regen bedeutend.

c) Lerchenberg, früher auch Laichenberg, W. mit 44 evang. Einw. 1/4 St. südöstlich von Bartenbach. Die Verhältnisse sind dieselben, wie in Bartenbach. Die Hammelmastung ist hier von Belang. An der Grundherrschaft haben die Stiftungspflege in Göppingen und die Gutsherrschaften zu Rechberghausen und Dürnau Theil, (s. dort); die Zehenten aber gehören dem Staat. Auch hier war die Vogtei und Gutsherrschaft getheilt. Ein Lehen gehörte zur Herrschaft Hohenstaufen (s. unten), zwei dem Stift Oberhofen, eines dem Kl. Adelberg, eines dem Armenkasten in Göppingen und zwei zu den Herrschaften Dürnau und Rechberghausen. An dem Zehenten hatte der Armenkasten Göppingen und das Stift Oberhofen Theil. Lutz Notkauf, Bürger zu Göppingen, stiftete 1367 einen Theil desselben an den Catharinen-Altar, und 1401 stiftete Sifried von Zillenhardt einen andern Theil an die gemeine Spend armer Leute zu Göppingen. Diese Anteile erwarb vor längerer Zeit die Kellerei; das Cameralamt muß deßwegen noch an jene Pflege 6 Sch. Dinkel und 6 Sch. Haber jährlich abgeben.

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 153. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_153.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)