Seite:OAGaildorf 008.jpg

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4) Bei Bröckingen das Steigersbachthal, das mit vielen nicht unbedeutenden Thälchen und Rinnen südlich von Wildgarten beginnt und sich mit dem Osterbachthälchen vereinigt.

Endlich gehört zu den linksseitigen Kochereinmündungen:

5) das untere Roththal; es nimmt seinen Anfang außerhalb des Bezirks, tritt bei der Hankertsmühle in denselben, zieht über Ober-Roth, Hausen, Vichberg, Mittel-Roth nach Unter-Roth, und vereinigt sich dort mit dem Kocherthal. Es hat erst einen südöstlichen, von Vichberg an aber einen mehr östlichen Verlauf und erweitert sich in seiner untern Hälfte zu einer reizenden Wiesenau. Das Roththal hat wie das Kocherthal tiefe Sohlen, welche in ihrer minder bedeutenden Breite meist mit trefflichen Wiesen bedeckt sind. Die häufigen Überschwemmungen des Kochers und der Roth sind den letzteren ungleich mehr nützlich als schädlich. Die steilen Seitenwände sind gegen Süden angebaut, im Übrigen aber bewaldet. In das Roththal gehen mehrere Seitenthälchen ein, von denen bemerkenswerth:

Auf der linken Seite:

a) bei Mittel-Roth das bei Erlenhof beginnende Erlenbachthälchen;

b) bei Vichberg das Diebachthal, westlich von Neuhausen anfangend.

Auf der rechten Seite:

a) bei Kronmühle das Rauhenzainbachthal, das bei Horlachen in mehreren kleinen Verzweigungen beginnt;

b) gleichfalls bei Vichberg das Glattenzainbachthal, das westlich von Eichenkirnberg anfängt;

c) bei Badhaus das Mühlbachthälchen, in zwei Hauptzweigen auf der Oberamtsgrenze beginnend, und

d) das Schönthal, das eine Zeitlang die Oberamtsgrenze bildet und sich bald mit dem Roththal vereinigt.

Übrigens enthält der Bezirk noch folgende Thäler, welche jedoch erst außerhalb desselben in das Kocherthal führen.

Auf der rechten Seite:

Das Bühlerthal; es durchzieht den Bezirk nur auf eine kurze Strecke bei Ober-Sontheim, um in den Oberamtsbezirk Hall fortzusetzen, in welchem es bei Geislingen in das Kocherthal einlauft. In unserem Bezirke hat es noch den sanften Charakter der oberen Keuperthäler. In das Bühlerthal mündet bei Kottspiel, O.A. Ellwangen, das Fischachthal, im Volksmunde „Fischerthal“, welches nördlich von Herlebach in der Nähe der Oberamtsgrenze seinen Anfang nimmt, über Herlebach, Ober-Fischach, Mittel-Fischach, Unter-Fischach zieht und 1/2 St. südwestlich von letzterem Ort den Bezirk verläßt. Es hat mehrere, jedoch unbedeutende, Seitenthäler, ist kahl, flach und offen und gestattet jedem Winde den Durchzug.

Auf der linken Seite:

Das Leinthal; es berührt den Bezirk nur südlich von Kapf und geht bei Abtsgmünd in das Kocherthal ein. In das Leinthal führen:

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Gaildorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 008. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGaildorf_008.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)