Seite:OAGaildorf 083.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

| |- |auf die Amtskörperschafts-Straßen   ||align="right"|331.995 fl. |- |auf die Communal-Straßen || align="right"|64.357 fl. |}

zusammen 456.570 fl., wozu noch die Kosten für den gleichzeitig vorgenommenen Bau der Straßen durch die Orte (Orts-Etter) mit immerhin 100.000 fl. kommen. An jener Summe bestritten:

der Staat die oben erwähnten 016.000 fl.
die Amtskörperschaft 401.472 fl. 29 kr.
die betreffenden Gemeinden 039.097 fl. 31 kr.

Die beiden ebenso beschwerlichen als gefährlichen Steigen: die sog. Miethberg-Steige zwischen Unter-Roth und Ruppersberg auf der zu 1) genannten Staats-Straße und die Steige über die sog. Schanze zwischen Vichberg und Fornsbach auf der zu 3) erwähnten Amtskörperschafts-Straße, sind seit Januar und April 1852 im Umbau begriffen: die erstere wird ein Gefäll von 5 % erhalten und etwa 25.000 fl., die letztere bei 5–6 % Gefäll etwa 40.000 fl. kosten. Mit Ausnahme von 3000 fl., welche die Korporationen an der letzterwähnten Summe treffen, werden die Kosten aus den für außerordentliche Armen-Fürsorge ausgesetzten Mitteln des Staats bestritten werden. Eine Beseitigung dieser längst gefühlten Gebrechen war namentlich in Beziehung auf die erstere Steige um so nöthiger, als diese das unumgängliche Verbindungsglied mit den Eisenbahnstationen Göppingen und Süßen sowohl für unsern Bezirk als für die angrenzenden Oberämter bildet.

Gleichwohl ist die Zahl der unaufhörlich bergauf und bergab führenden Verbindungswege im Oberamte, deren kunstmäßige Herstellung Bedürfniß ist, noch sehr groß, da insbesondere die Mehrzahl der Gemeinde-Parcellen zum Verkehr theils unter sich, theils mit dem Hauptorte derselben bedarf.

Die Verwaltung der Straßen der Amtskörperschaft ist von dieser einem Techniker übertragen, welcher nebenbei die Stelle eines Oberfeuer- und Mühl-Schauers bekleidet und auch die Orts-Etter- und Communal-Straßen im Benehmen mit dem Oberamte zu besichtigen hat. Als Unterhaltungs-Material werden hauptsächlich Muschelkalk- und Keupersand-Steine und Liasfleinsteine, auf einigen Communal-Straßen auch Sand, verwendet. Der Unterhaltungs-Aufwand beträgt bis jetzt einschließlich der Gehalte des Baumeisters und der Wegknechte mit 2750 fl., jährlich 18.869 fl., wozu beitragen:

der Staat für die Staats-Straßen 0.3632 fl.
derselbe Beitrag für die Amtskörperschafts-Straßen seit 1826 0.2975 fl.
die Amtskörperschaft 10.690 fl.
die Gemeinden 0.1572 fl.

Ein Postamt mit Poststall befindet sich in Gaildorf, eine Post-Expedition

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Gaildorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 083. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGaildorf_083.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)