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Geifertshofen.
Gemeinde III. Kl. mit 725 Einw. a. Geifertshofen, Pfd. 435 Einw., wor. 8 Katholiken. b. Gantenwald, H. 20 Einw. c. Hambacher-Mühle, 9 Einw. d. Imberg, W. 54 Einw. e. Immersberg, W. 36 Einw. f. Klingenbacher-Sägmühle, 5 Einw. g. Leippersberg, H. 21 Kath. h. Reitenhaus, H. 12 Einw. i. Säghalden, W. 26 Einw. k. Schärtlens-Sägmühle 6 Einw. l. Theuerzer-Sägmühle 11 Einw. m. Trögelsberg, W. 35 Einw., wor. 7 Kath. n. Weissenhof, Hs. 12 Einw. o. Wurzelhof, H. mit Wurzelbühl, H. u. Wurzelhaus, Hs. 43 Einw. – Ev. Pfarrei; die Kath. in Parz. a. u. m. sind nach Bühlerzell, die in Parz. g. nach Bühlerthann eingepfarrt.

Die Gemeinde erstreckt ihren Besitz über dem rechten Kocherufer der östlichen Grenze gegen das Oberamt Ellwangen entlang auf den gegen die Fischach und die Bühler abfallenden Limpurger Bergen, und hat gegen das Bühlerthal 3 Ausläufer, die auf ihrer Höhe angenehme Aussichten nach dem Aalbuch und gegen Ellwangen und Hall gewähren, aber mehr bewaldet als angebaut sind. Der Bezirk ist von einem Theile der Fischach, kurz vor ihrer Einmündung in die Bühler, und von drei gegen Osten streichenden, an den Seiten bewaldeten, kurzen Thälchen durchschnitten, die vom Römersbach, Gunzenbach und Klingenbach nebst mehreren Zuflüssen bewässert sind. Die Fischach setzt manchmal das Thal unter Wasser. Der Klingenbach, in Weihern gesammelt, treibt drei kleinere Sägmühlen; der kürzere aus einem Weiher entspringende Hahnbach setzt nur zeitweise eine solche in Bewegung. Die Luft ist rein und kühl, doch etwas milder als im Fischachthal, frisch und sehr gesund. Frühlingsfröste und Hagel sind selten. Der leichte, aus rothem Sand bestehende Boden mit steinigem Untergrund, ist nicht sehr ergiebig. Zwei Brüche liefern feinkörnigen, rothen Sandstein von geringerer Härte, unter welchem Mergel lagert, der zu Besserung der Wiesen verwendet wird. Die Vermögensverhältnisse der Einwohner sind mittelmäßig, ihre Hauptnahrungsquellen Feldbau, besonders Viehzucht und Waldnutzung. Das Erzeugniß an Brodfrucht entspricht nicht ganz dem eigenen Bedürfnisse. Die Markung umfaßt 43271/8 M., worunter 21161/8 M., also nahezu die Hälfte Wald und 4821/8 M. Weiden und Öden, worüber 2,4 M. Baufeldes auf den Kopf kommen. Der Ackerbau hebt sich und die Mistjauche beginnt zu Rathe gehalten zu werden. In Geifertshofen selbst findet bis zum Herbste Stallfütterung statt, sonst aber wird das Vieh auch den Sommer über noch geweidet. Auf den Höhen wird meist Roggen und Haber, auf rauheren Plätzen neuerlich auch trefflich gedeihendes Heidekorn gebaut. Von Futterkräutern finden sich Wicken und namentlich rother Klee. Die Wiesen, auf deren Bau viel Fleiß verwendet wird, geben vieles und gutes Futter, da die an den Abhängen gelegenen meist gewässert

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Gaildorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 148. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGaildorf_148.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)