Seite:OAGaildorf 150.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Giselbrechtshouen, Altenwineden und Tiurzis schenkt. Um 1100 übergibt Egesbertus de Hesendal demselben Kloster zwei Mansus in Giselbrechteshouen. (Wirt. Urk.-Buch I, 395. 404.) Comburg belehnte mit diesen Besitzungen die Herren von Weinsberg, die dieselben wieder in Afterlehen gaben. Ruff Guldin, Bürger zu Hall, verkauft 1417 an Schenk Conrad das ganze Gericht, die Taferne, den Hirtenstab, die Badstube, 1 Hof, 17 Güter und die Vogtei an dem Holz, das zu dem Dorf gehört, und 1419 verkauft der Reichskämmerer Conrad von Weinsberg an Limpurg seine Rechte an diesen Gegenständen nach vorangegangener Entschädigung Comburgs. Doch kauft noch Weinsberg 1425 von Heinrich Fickel um 300 fl. seine Rechte (Ludewig reliq. XII, 616). Drei andere Güter, die 1397 Hans von Kottspühl besessen, kamen an Ellwangen und 1578 an Limpurg, das auch 1541 zwei weitere Güter von Hall erwarb. Den obern und mittlern See bei dem Dorf hatte Hall 1423 von Hans von Vellberg erkauft. Zwei Gütchen waren dem hiesigen Heiligen lehenbar. Im J. 1741, wo der Ort aus 36 Wohnhäusern mit 10 Hofbesitzern, 16 Söldnern, 10 Häuslern und 1 Hirten bestand, worüber Limpurg alle Vogtei und Hoheit hatte, besaß Comburg nur die Eigenthumsgilten aus 19 Lehen.

Die Pfarrei ist gleichfalls von hohem Alter und kam 1079 durch die Grafen von Comburg als Schenkung an das Kloster Comburg (Comb. Copialbuch). Die Ernennung des Pfarrers blieb bei Comburg, das Episcopat aber kam bei der Reformation an die Schenken zu Obersontheim. Der Bischof von Würzburg sträubte sich hiegegen und fiel bei Erledigung der Pfarrei am Stephanstage 1587 mit einigen 20 Reitern und 100 Schützen in Geifertshofen ein, ließ die Kirche gewaltsam öffnen und setzte einen Geistlichen ein. Schenk Friederich aber kam am andern Tage auch mit bewehrter Mannschaft und vertrieb den neuen Pfarrer. Die Sache wurde 1592 verglichen (Prescher I, 326) und das Episcopatrecht ging später an Limpurg-Sontheim-Schmiedelfeld, und mit diesem 1781 an Württemberg über, das 1803 auch das Patronatrecht erhielt.

Am 24. April 1626 brannten mit der Kirche viele Häuser ab.

b) Gantenwald, 3/4 St. südlich von G. (Geifertshofen) im Wald auf der Oberamtsgrenze, ein kleines 1540 auf einer Weide angelegtes Gütchen.

c) Hambacher-Mühle, besser Hahnbacher-Sägmühle, 1 St südlich von G. im Wald, am Hahnbach. Neuern Ursprungs.

d) Imberg oder Wimberg, 1/4 St. südlich von G. auf der Höhe. Anfänglich 2 Höfe, die Limpurg 1578 von Ellwangen einwechselte. Noch 1741 waren hier nur 2 Unterthanen.

e) Immersberg, auch Nimmersberg, 3/4 St. südlich von

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Gaildorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 150. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGaildorf_150.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)