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Söldner und 9 Häusler. Acht dieser Güter waren Heiligenpflegen und Frühmessen lehenbar. (Prescher’s Angabe (II, 308), daß noch 1782 Comburg 3 Güter gehörten, muß auf einer Verwechslung mit Unter-Fischach beruhen.)

Die Pfarrei wird bereits 1319 genannt, s. Engelhofen. Das Patronat trat Graf Albrecht von Hohenlohe 1482 gegen die Pfarrei Münster bei Creglingen an Limpurg ab, und kam 1775 an den jetzigen Inhaber.

Den großen Zehenten zu Unter-Fischach und Weiler, 2/3 am alten und 1/3 am Novalzehenten zu Mittel-Fischach, Engelhofen und Ober-Sontheim und 3/4 am kleinen Zehenten zu Ober-Sontheim, Mittel- und Unter-Fischach, und Engelhofen kaufte Limpurg 1599 um 20.500 fl. von der Stadt Hall, welche dieselben zuvor von Hohenlohe, das die Vellberg damit belehnt hatte, erworben. Den hiesigen großen und Noval-Zehenten erwarb die Standesherrschaft 1806 von Limpurg-Sontheim-Gaildorf.

b) Engelhofen, vormals Engelbolds- auch Engelbrechtshofen, 3/8 St. südwestlich von M. (Mittel-Fischach), links der Gaildorf-Crailsheimer Landstraße, am Waldgebirge, an dem Eingang eines romantischen Nebenthälchens. Der ansehnliche Weiler ist von dem südlich herkommenden Stielbach bewässert, welcher, nachdem er im Ort den von Rothhof herkommenden Klingenbach aufgenommen, den Namen Breitenbach annimmt. Er war ein Condominat-Ort. Das Kloster Comburg verkauft 1319 dem Conrad von Vohenstein, sacerdoti, rectori parochialis ecclesie S. Johannis Baptiste in Vischach, zwei Lehengüter in Engelboldshofen. Limpurg kaufte 1380 von Ellwangen die Vogtei über den Weiler. Die Haller Bürger von Morstein verkaufen 1423 der Präsenz zu St. Michael in Hall ein Gut; 1545 treten die Spieß zu Morstein an Limpurg 2 Güter ab, das 1557 von Hans Wolf von Rechberg zu Heuchlingen und seiner Hausfrau, Maria v. Vellberg, 52 M. Wald kauft und 1578 von Ellwangen 2 Güter erwechselt. Christoph Adler zu Lindenau, Bürger zu Hall, besitzt 1592 einen Hof. Ein Gut und eine Sölde mit Vogtei erwechselt 1685 Limpurg von Hohenlohe-Langenburg, ebenso 1740 die Vogtei über ein Gut von Hohenlohe-Kirchberg. Im Jahr 1741 hatte Limpurg in 15 Wohnhäusern 6 Bauern und 12 Söldner und Häusler, Comburg aber 6 Güter und über 3 derselben die Vogtei, worauf 1804 28 Einwohner waren; zwei Lehen gehörten noch dem Heiligen zu Mittel-Fischach.

c) Rothhof, 3/4 St. südostlich von M. an der zuvorgedachten Landstraße; ein kleineres Hofgut.

d) Unter-Fischach, früher auch Grefen-Fischach (das Prescher für einen abgegangenen Ort hält), 3/8 St. südöstlich von M. über dem linken Ufer der Fischach, an der Grenze des Oberamts Ellwangen. Das

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Gaildorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 179. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGaildorf_179.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)