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Im Jahr 1322 gab Bruder Conrad, genannt v. Michelfeld, Mönch zu Comburg, seine Besitzungen an Comburg, und 1330 verschenkte Wolfram v. Michelfeld in einer, von Burkhard Sturmfeder, Unterlandvogt Graf Ulrichs v. Württemberg, als er „saß zu Gericht an dem Landtag zu Wimpfen,“ ausgestellten Urkunde seinen Hof zu Michelfeld, eine Fischenz, das Schneidmannsgut, das Holz im Straiflensberg und all sein Gut zu Leoweiler, („Leuwenweiler“) Wizmannsweiler und Blindheim an Abt und Convent zu Comburg, absonderlich an Bruder Conrad v. Michelfeld Propst zu Nußbaum; 1342 und 1344 verkaufte Fritz v. Michelfeld seine Besitzung ebenfalls an Comburg; 1335 verkauften ebendahin Güter zu Michelfeld und Blindheim Wernher und Ulrich, die Schmaltreu und Seyfried Reinbott; 1327 verkaufte Heinrich Sulmeister seinen Hof an Heinrich v. Tullau und Walther und Heinrich Veldner, und in demselben Jahr übergab an die letztern Utz v. Gailenkirchen seine von dem römischen König innehabende Lehenschaft über dessen Hof, womit dann Heinrich von Tullau von dem König belehnt ward. Im Jahr 1371 verkauften Beringer Berler zu Tullau und Egon Kleinkonz denselben an Comburg; 1405 ebendahin Dietrichs v. Veinau Wittib einen Hof, darauf sie bisher gesessen. Alle diese comburgischen Besitzungen kamen 1521 an Hall, wohin 1523 Veit v. Rinderbach das Seinige ebenfalls veräußerte, nachdem er es vorher von Limpurg zu eigen gemacht; auch verkauften 1589 Martin Friedrich und Erasmus Schlez ihre Gülten und Christoph v. Hohenstein 1611 sein limpurgisches Lehen an die Reichsstadt. Außerdem bemerken wir noch Folgendes: Im Jahr 1348 verkaufte Hans Sulmeister ein Gut an Conrad v. Bachenstein; 1360 Anna, Hermann Lechers Wittwe ein Gut an Kraft v. Heimberg; 1448 Ulrich Sieber ein Gut an Conrad Keck, und dieser 1456 an Peter Geyer. Dieses scheinen die Lehengüter zu seyn, von welchen die haller Privaten noch Gefälle zu beziehen haben. – Die Gefälle der Standesherrschaft Hohenlohe-Waldenburg werden vom Kloster Gnadenthal herrühren. Mit dem Hof zu Michelfeld wurde 1473 von Graf Albrecht v. Hohenlohe Endris v. Münkheim belehnt; mit dem Tod Utz v. Münkheim fiel er aber 1507 der Lehensherrschaft wieder heim. Er gehört hienach wohl zu dem spätern senft’schen Lehen. 1

Die vorerwähnten Edelleute von Michelfeld hatten ihre Burg mitten im Dorf auf einem Hügel, nahe an der Bibers. Eine zweite soll, nach Glaser, unten im Dorfe gestanden haben. Von Ersteren sind noch zu bemerken: 1213 Berthold Abt zu Comburg; 1216 Cunradus, miles (Wibel a. a. O. III. S. 37); 1270 Wolfram im Stift Oehringen; 1288 Gertrude v. Veinau, Heinrichs v. Michelfeld

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 228. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0228.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)