Seite:OAHall0241.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Wohlthäter Comburgs gezählt (Wibel a. a. O. IV. S. 58). Im Jahr 1306 erscheint in einer haller Urkunde ein Conradus Rotha de Sanzenbach. Im Jahr 1375 verkaufte Hermann Ruprecht an Krafft v. Heimberg und Walther v. Enslingen Burgstall, Burggraben, Weiher, Bauhof, Zwing und Bänn, Vogtei, Hirtenstab etc. zu Sanzenbach, und all die Hölzer, so Conraden v. Sanzenbach eigen gewesen; 1430 ist Hans v. Stetten zu Sanzenbach gesessen, und 1432 und 1434 verkauft Catharina v. Stetten, Hans v. Stettens Wittwe für sich und ihre Kinder alle diese Besitzungen nebst Zehentrechten zu Tullau um 1350 fl. an Krafft v. Rinderbach. Im Jahr 1436 verschrieb Peter Feurer zu Hall dem Rath daselbst eine Gült auf der Veste Sanzenbach, und 1468 verkauften Dorothea Berler, Heinrich v. Hohensteins Ehefrau, und ihr Sohn Conrad v. Vohenstein Schloß, Vorhof, Graben u. s. w. an die Reichsstadt Hall, welche 1493 das Schloß an Hans v. Meerstatt wieder verkaufte; 1541 war Eberhard v. Horneck, bis 1584 aber Melchior Erer, herzogl. württ. Kriegsrath, im Besitz desselben.

Die Johannitercommende besaß bei Sanzenbach 228 Morgen Laubwald und erwarb daselbst 1344 und 1346 von Heinrich und Emerich Sulmeister, sowie 1562 einige Güter, welche sie noch 1806 besaß. Es ist hierunter das commenthurische Forsthaus, welches jüngst abgebrochen worden, begriffen. Auch das Barfüßerkloster zu Hall erhielt 1401 durch Schenkung von Elsbeth, Conrad Weckrieders zu Hall Wittwe, ein Gut, das später der Reichsstadt zufiel. – Sanzenbach gehörte bis 1803 in das haller Amt Rosengarten.

Oberhalb des Dorfes, im Walde neben der Straße nach Frankenberg, stand ein vor mehreren Jahren abgebrochener haller Landthurm.


17. Gemeinde Steinbach,
bestehend aus 3 Parcellen und 1068 Einwohnern.

a. Steinbach, früher Steinwag, katholisches Pfarrdorf mit Marktgerechtigkeit und 989 Einwohnern, worunter 190 Evang. und 90 Juden. Hiebei sind die 158 evang. und 18 kath. Einwohner des zugehörigen Schlosses Comburg mitgerechnet. Steinbach ist ohne Gemeinderecht und Gemeinde-Eigenthum, da Comburg sich Alles daselbst angeeignet hatte. Der Ort liegt 1/2 Stunde südlich von Hall, mit diesem durch die sogen. Haalsteige verbunden, zunächst am Kocher, und ist Sitz des königl. Forstamtes, das uneigentlich von früher her noch Comburg genannt wird, sowie eines Amtsnotars und eines königl. Revierförsters. Den Zehenten und die Gefälle bezieht wegen

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 241. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0241.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)