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Kupfer bestimmt; die Kinder von Brachbach und Leipoldtsweiler besuchen jene in Eschenthal. Sämmtliche Parcellen bildeten bis 1802 einen Bestandtheil des hall’schen Amtes Kocheneck.

a. Übrigshausen, Dorf mit 176 evang. Einwohnern, 21 hallischen Gemeinderechten und 7 Mrg. 11/2 Vrtl. vertheilten und 253/4 M. unvertheilten Allmanden. Übrigshausen, in ältern Urkunden auch Hüferichshausen, Syffrichshausen, Schifferigshausen und Yfferichshausen, liegt 2 Stunden nördlich von Hall, rechts ab von der von Hall nach Oehringen führenden Staatsstraße, auf einer, eine weite Aussicht in das Fränkische und bis Heidelberg gewährenden, Anhöhe. Es hat eine hübsche, wegen der vormaligen Oberlandesheiligenpflege durch den Staat zu erhaltende, 1810 und 1811 wesentlich erweiterte Kirche, und ein 1841 von Übrigshausen und Kupfer mit einem Aufwand von 3000 fl. neu gebautes Schulhaus, in welchem auch das Rathslokal eingerichtet ist. Auch ist eine Schildwirthschaft mit Brauerei und ein den Gemeinderechtsbesitzern gehörendes Hirten- und ein Armen-Haus vorhanden. Der südliche Theil von Übrigshausen führt den Namen Siebeneich. – Übrigshausen, Kupfer und Staigenhaus gehören seit den ältesten Zeiten in die Pfarrei Unter-Münkheim; nur von 1807 bis 1830, wo sie nach Enslingen pfarrten, war dieß nicht der Fall. Die Pflicht des Pfarrers von Enslingen, als Caplans von Unter-Münkheim, je am andern Sonntag Gottesdienst zu halten (s. unten), ist auf den Pfarrer von Unter-Münkheim übergegangen. Die Schule besteht schon lange. Dem Herkommen gemäß wurde der Schulmeister von den Gemeinden Brachbach, Kupfer und Übrigshausen alljährlich (1682) gewählt, nachdem er zuvor jedes Jahr den Schlüssel auf den Tisch gelegt und wieder darum gebeten.

Die comburgischen Besitzungen, aus Gülten von 4 Gütern bestehend, kamen 1521 an Hall. Die Vogtei über diese und weitere Besitzungen daselbst erwarb Hall 1518 von Simon Berler, nachdem solche 1402 von Heinrich Eberhard und 1412 von Elsbeth v. Frauenberg an Hans Schlez, 1428 von ihm an Hans v. Bachenstein, 1433 von dessen Wittwe an Hans Göz, 1445 von diesem an Kraft v. Hohenlohe und 1448 von ihm an Friz v. Eurhausen und von diesem an die Berler gekommen waren. Ferner erwarb die Stadt bei dem Ankauf von Eltershofen von Melchior Senft 1540 drei Lehen, welche der letztere 1524 von Veit v. Rinderbach erworben hatte. Auch die Hube und Gülten, welche Elisabetha von Zimmern, Heinrich Unmuß von Altenhausens Wittwe, 1361 an Kraft von Heimberg, Bürger zu Hall, verkauft hatte, kamen an die Stadt, welche gleichfalls kleinere Gefälle 1564 von

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 271. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0271.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)