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Streitigkeiten zwischen dem Magistrat zu Heilbronn und den Unterthanen zu Flein lief es sofort nicht ab. Siehe Reichsfama 9, 688 bis 716.

Aus den Geschicken Fleins ist zu erwähnen, daß im Juni 1450, als nach zehntägiger vergeblicher Belagerung Heilbronns der Churfürst von Mainz, die Markgrafen von Baden und Graf Ulrich von Württemberg wieder abzogen, ihre Mannschaft allhier raubte und die Kirche verwüstete. (Stälin, Württ. Gesch. 3, 486.) Gestiftet wurde allhier gegen 1289 von den Edlen von Thalheim ein Clarissinnenkloster; solches erkaufte im genannten Jahre Güter in Flein von Raban Ritter von Neuenstein, wurde aber bereits 1302 nach Heilbronn verlegt.

Was die hiesige Kirche betrifft, so schenkte das Patronatrecht hierüber im Anfang der 1230er Jahre der Hohenstaufische Dienstmann Wilhelm von Wimpfen dem Heiliggeistspital dieser Stadt; er hatte solches als Heirathsgut seiner damals verstorbenen Gemahlin erhalten. Kaiser Friedrich II. ertheilte hierüber im Juli 1236 seine Bestätigung (Huillard Hist. Frid. 5, 212, vgl. unten Hipfelhof); eine ähnliche Urkunde hatte bereits 1233 dessen Sohn König Heinrich (VII.) ausgestellt (eb. 4, 613). Über eine Unterbrechung dieses Besitzes des genannten Spitals, welcher solchen 1255 von König Wilhelm bestätigt erhielt, erfährt man nichts, als daß er einsmals im Jahre 1263 als Eigenthum Konrads von Limpurg bezeichnet wird (St. A.).

Außer obigem Spital waren allhier begütert das Kloster Lichtenstern zunächst durch die Gunst des Schenken Walther von Limburg und seines Bruders, des oben genannten Konrads, seit 1263; es erkaufte namentlich 1291 zwei Häuser. Das Kloster Steinheim wurde 1268 von Elsbeth von Rosenberg, das Kloster Laufen 1285 von Heinrich, genannt Strülle, Bürger von Heilbronn, je mit hiesigen Gütern beschenkt. Das Kloster Schönthal erwarb 1361 einen Hof von den Gebrüdern von Thalheim für 458 fl.

1517 erhielt der Hochaltar der Kirche schöne Malereien, welche den h. Johannes mit dem Kelche, die h. Katharine mit dem Schwerte, die h. Apollonia mit einer Zange, den h. Sebastian mit Pfeilen, den h. Georg mit dem Drachen, den h. Andreas mit seinem Kreuze und andere Heilige, auch Jesus und Maria darstellen. Der h. Veit erscheint, wie ihm ein alter Mann mit seinem jungen Eheweibe und ihrem Kinde in einer Wiege einen Hahnen als Dankopfer darbringen, weil er ihre Ehe gesegnet hat; auf einer anderen Darstellung wird

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Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 281. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_281.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)