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allgemeinsten 4–5 Scheffel), Roggen 2–4 Scheffel, Einkorn 4–7 Scheffel, und 3–5 Scheffel Weizen. Auf den Markungen, welche am Fuß des Schönbuchs und auf dem Plateau desselben liegen, kostet ein Morgen Acker 30–400 fl., die häufigsten Preise sind 150–200 fl.; der Morgen erträgt hier von 3–8, zuweilen bis 10 Scheffel Dinkel, 4–6 Scheffel Hafer, 3–6 Scheffel Gerste, 3–6, zuweilen 7 Scheffel Einkorn; Roggen und Weizen wird ganz wenig gebaut. Die Preise der Wiesen im Allgemeinen bewegen sich von 100–800 fl. pr. Morgen, die häufigsten Preise sind 300–400 fl.; der Ertrag eines Morgens beläuft sich auf 16–30 Centner Heu und 6–15 Centner Öhmd.

Die ergiebigsten Markungen sind Öschelbronn, Bondorf, Nebringen, Thailfingen etc., die unergiebigsten Hildrizhausen und Rohrau.

Über den nach den Schätzungen für das Steuerprovisorium angenommenen Reinertrag und den hieraus sich ergebenden Kapitalwerth der Bodenfläche s. oben S. 39.

Werden Gärten und Länder, Äcker, Wiesen, Weinberge und Waldungen zusammengenommen, so beträgt der Reinertrag eines Morgens ohne Zehenten im Durchschnitt 5 fl. 40 kr., und der Kapitalwerth eines Morgens im 25fachen Betrag 142 fl. Der Reinertrag der gesammten nutzbaren Fläche berechnete sich im Ganzen auf 343.123 fl. 53 kr., und abzüglich des unbesteuerten Bodens und der Zehenten noch auf 293.010 fl. 56 kr.

2. Einzelne Kulturen.

a) Ackerbau. Dem Ackerbau sind nach den Ergebnissen der Landesvermessung 42.7473/8 Morgen gewidmet; hievon gehörten 283/8 Morgen dem Staate, 181 Morgen den Gemeinden, 336/8 Morgen den Stiftungen und 10054/8 Morgen der K. Hofdomänenkammer und den Grundherrschaften. Das gewöhnliche Betriebssystem ist die Dreifelderwirthschaft mit theilweise eingebauter Brache; Fruchtwechselwirthschaft wird auf den Hofkammerdomänen Sindlingen und Nieder-Reuthin in 10, auf dem Schloßgut Hohen-Entringen in 8 und auf dem Gut Roseck in 7 Schlägen getrieben. Bei dem Anbau von Allmanden und Ländern findet freier Fruchtwechsel statt.

Von den gewöhnlichen Getreidearten baut man besonders viel Dinkel, Hafer (nicht selten mit Ackerbohnen und mit Wicken gemengt) und Gerste (zuweilen mit Wicken und Linsen), weniger

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Herrenberg. Eduard Hallberger, Stuttgart 1855, Seite 047. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHerrenberg_047.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)