Seite:OAHerrenberg 163.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

537) und in denselben Jahr durch die Grafen Otto und Burkhard, Gebrüder von Hohenberg-Nagold gefreit (Gabelkh.).

Unter den benachbarten Klöstern war hier vornämlich Bebenhausen begütert; schon vor der eben erwähnten Haupterwerbung erkaufte es im Jahr 1262 von Sophie mit Willen ihres Mannes Konrad von Schanbach und mit Zustimmung ihres Bruders Heinrich von Rohr alle ihre hiesigen Güter um 160 Pfund Heller (Mone Zeitschr. 3, 203), im Jahr 1272 von Fridericus de Bondorf Scolaris alle seine hiesigen Güter mit Zustimmung seines Bruders Reinhard um 240 Pfund Heller; der Verkäufer gab sie zu Handen des Grafen Ulrich von Tübingen-Asperg auf, damit er sie als freies Eigenthum an das Kloster gelangen lassen könnte, da er sie zu Erblehen besessen hatte (a. a. O. 3, 217). Auch vermachte demselben Kloster der Pfalzgraf Ludwig von Tübingen, als er für den König Rudolf in den Krieg gegen Burgund zog, den 13. Juli 1289 36 Malter Roggen jährlich von dem Neureut, genannt Schorre, welches diesem Pfalzgrafen und seinen Vorfahren eigenthümlich gehörte (Schmid Urk. 54).

Das Kloster Alpirsbach erkaufte im Jahr 1312 eine Gült von Berchthold von Lichtenfels. Dem Kloster Kirchberg schenkte Dietrich Bletz, Bürger zu Rotweil, 1320 einen Hof, welcher eine Gült von 33 Maltern Roggen, 2 Gänse und 8 Hühner zu entrichten hatte, und welcher früher dem Schwiegervater des Schenkers, Heinrich dem Mayger von Horwe, gehört hatte (Schmid 477). Dem Kloster Reuthin verkaufte den 21. Jan. 1379 Katharina Eckenweilerin zu Rothenburg ihren Hof zu Niederbondorf.

Im Erbrecht, vor Einführung des Landrechts, bestund hier Theilungsrecht (Wächter W. Pr.-R. 1, 195).


Breitenholz,
Gemeinde III. Klasse mit 587 Einw., wor. 6 Kath. – Ev. Pfarrei. Die Kathol. sind nach Altingen eingepfarrt.

Der nicht große, ziemlich regelmäßig gebaute Ort, liegt in ländlicher Stille und Abgelegenheit hinter Obstbäumen versteckt, am Fuß der Schönbuchsterrasse, welche sich in der Nähe des Dorfs in einem beinahe rechten Winkel auf einmal gegen Westen wendet und demselben, wie auch der nächsten Umgegend, Schutz gegen Osten und Norden gewährt. Diese gegen rauhe Winde geschützte Lage äußert nicht nur einen wohlthätigen Einfluß auf den Gesundheitszustand der Einwohner, sondern auch auf die Vegetation der

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Herrenberg. Eduard Hallberger, Stuttgart 1855, Seite 163. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHerrenberg_163.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)