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hinterlassenen Wittwe Hans Harders, Mich. von Dachenhausen, Franz Kurz, Kammersekretär, Melchior Jäger von Gärtringen, württ. Geh. Rath[1], Hans Jacob und Eberhard von Worbidezki, Alexander Schäfer von Freyling und Dachsberg, Wolfgang Eberhard von Dachenhausen, Wilhelm Fetzer von Ockenhausen, Johann Christ. von Remchingen, Joh. Heinrich v. Hiller, württ. Oberhofgerichtsrath († 1689).

Letzterer, dessen Vater, Heinrich, von Kaiser Ferdinand II. in den Adelsstand erhoben worden war, erkaufte zusammen den vormals von Melch. Jäger besessenen Wald, die Edelburg genannt, nebst einzelnen der Gemeinde Gärtringen gehörigen Güterstücken, ferner das Remchingische Gut, und erbte die sogenannten Hartheimer und Heimerdinger Lehen von dem herzoglichen Rath und Kammersecretär Johann Sattler (dem Großvater seiner Gemahlin Agnes), welchem seiner vieljährigen Dienste wegen von dem Herzog Johann Friedrich in den Jahren 1610 und 1616 diese dem herzoglichen Hause heimgefallenen Lehen mit allen darauf haftenden Gerechtigkeiten, Privilegien und Freiheiten durch einen freien Gnadenkauf um 4500 fl. ganz so als freies Eigenthum überlassen wurden, wie solche Hans von Gärtringen, genannt Harder, als der letzte seines Stammes, zu Lehen getragen.

Die von Johann Heinrich v. Hiller besessenen Güter zu Gärtringen gingen, da er ohne Kinder gestorben, als ein von ihm gestiftetes, nach dem Recht der Erstgeburt zu vererbendes Familienfideicommiß durch ein Testament zunächst auf seinen minderjährigen Neffen, den nachmaligen herzoglich württembergischen Geheimen Rath und Reichstagsgesandten Johann Hiller († 1715) über (welchem Kaiser Leopold I. im Jahr 1703 unter Erneuerung dieses Adels das Recht sich „von Gärtringen“ zu schreiben verlieh), sodann auf dessen ältesten Sohn und von diesem in ununterbrochener Reihenfolge auf den jetzigen Besitzer Freiherrn Friedrich Rudolf, K. Kammerherrn und vormaligen fürstlich hechingischen Oberjägermeister. (Vergl. über die auch in Preußen blühende Familie der Freiherrn v. Hiller, Cast Adelsbuch 228, Zedlitz-Neukirch, Neues preuß. Adelslex. 2, 391.)

Der Pfarrsatz war ursprünglich pfalzgräflich-tübingisch und kam mit dem Dorfe selbst an die Herrschaft Württemberg. Ein früher hiesiger Kirchherr (rector) ist Pfaff Syfried genannt, am


  1. Von diesem ertauschte noch den 8. Mai 1607 Herzog Friedrich von Württemberg hiesige Güter und Rechte gegen das Schloßgut in Klein-Ingersheim (Scheffer 136).
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Herrenberg. Eduard Hallberger, Stuttgart 1855, Seite 192. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHerrenberg_192.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)