Seite:OAHerrenberg 256.png

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Jahrhunderts an den Grafen Burkhard von Hohenberg, Gemahl Luitgardens, Tochter Pfalzgraf Hugo’s von Tübingen, gelangt.

Genannter Graf verkaufte den 4. Juli 1288 Ober-Jettingen (oppidum superius Uetingen) für 200 Pfund Heller an das Kloster Reuthin (St.-A.), wohin er schon im Jahre 1277 zu seinem und seiner Gemahlin Seelenheil das Kirchenpatronat übergeben hatte (Schmid 227), welch’ letzteres den 28. Oktober 1296 Bischof Heinrich von Constanz bestätigte (St.A.). Noch am 24. Mai 1317 veräußerte der Graf Burkhard von Hohenberg alle Rechte zu Ober-Jettingen, an Holz und Wald, an Leuten und Gütern, für 200 Pfund Heller gleichfalls an das Kloster Reuthin (Besold Virg. 476). Mit der Erkaufung der Vogtei, Herrlichkeit und Gerechtigkeit über das Kloster Reuthin am 23. Juni 1363 und 10. August 1440 (Sattler Grafen 1 Beil. Nr. 131 und 2, 126) und vollends durch die Reformation kam das Dorf an Württemberg.

Bei Altwürttemberg gehörte es zum Amte Wildberg.

Hugo von Hochdorf verkaufte den 7. Nov. 1293 seinen hiesigen Hof (curiam suam in Ober-Uettingen, agros et reditus ibi) für 18 Pfund 10 Schilling mit Willen seines Herrn, des Grafen Burkhard von Hohenberg, und den 17. Januar 1297 all’ sein Gut in Jettingen und Steinberg an das Kloster Reuthin (St.-A.).

Dem Kloster Bebenhausen werden Güter in „Ütingen“ (Ober-? Unter-?) bereits in der Bulle Pabst Gregors IX. vom 8. März 1229 bestätigt.


Oberndorf,
Gemeinde III. Klasse mit 750 kath. Einw, Kathol. Pfarrei.

Am nördlichen Fuß des sogenannten Tannenreins, einer isolirten Hügelgruppe, die sich aus Flachland zwischen Ammer und Neckar erhebt, liegt 21/4 Stunden südöstlich von der Oberamtsstadt und 11/2 Stunden nördlich von Rottenburg, das in die Länge gebaute, mittelgroße Dorf. Von der Nordseite gesehen nimmt sich dasselbe mit seiner obstbäumereichen Umgebung und mit dem auf der Kuppe bewaldeten Tannenrein im Hintergrunde, recht freundlich aus und verspricht mehr, als man bei näherer Betrachtung findet, indem die Häuser meist unansehnlich sind und die Mittellosigkeit des größeren Theils der Einwohner bekunden. Eine am nordöstlichen Ortsende stehende, schönwüchsige Linde gereicht nicht

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Herrenberg. Eduard Hallberger, Stuttgart 1855, Seite 256. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHerrenberg_256.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)