Seite:OAHerrenberg 310.png

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Nr. 328), von dessen Sohn Graf Rudolf es Irmengard von Werdenberg, Gemahlin Graf Otto’s von Hohenberg, im Jahre 1371 erkaufte, doch so, daß sie dem Verkäufer das Recht der Wiederlosung einräumte (Ibid. Nr. 359).

Wahrscheinlich um’s Jahr 1400 mit Altensteig ist das Dorf an Baden gekommen (Reyscher Statutarrechte 68). In diesem Hause erscheint „Unterüttingen“ den 11. April 1453 im Testament Markgraf Jakobs von Baden (Schöpflin Hist. Zar. Bad. 6, 280). An Württemberg kam es den 20. Dec. 1603 mit Altensteig und Liebenzell durch den Herzog Friedrich von Württemberg, dem Markgrafen Ernst Friedrich von Baden abgetauscht.

Begütert war hier das Kloster Kniebis; es erkaufte im Jahre 1291 von Konrad, genannt Böcklin, seinen hiesigen Hof und im Jahre 1294 von Volkmar, Wernher und Helfrich von Waldeck gleichfalls einen Hof (curiam in Nidern-Utingen) mit Zugehörung, welchen ihm Graf Burkhard von Hohenberg als Lehensoberherr eignete (St.-A.).

In den Jahren 1349 und 1363 wurde Cunz Volmar von „Nieder-Uetingen“ von Volkart und Benz von Owe mit dem Flaischelinshof in Kuppingen belehnt (Schmid 473).

In welchem der beiden Jettingen sich das Kloster der Franziskanerinnen dritter Regel befand (Crusius Paral. 56), steht dahin.

Statt früher zu Ober-Jettingen gehört neuerlich zu der Gemeinde Unter-Jettingen in politischer Beziehung der sehr ansehnliche Weiler


Sindlingen,


K. Hofdomäne, aus einem ehemaligen Schloß, Kirche, mehreren Wohn- und Öconomie-Gebäuden bestehend, mit einer Erhebung von 1960,4 württemb. Fuß über das Mittelmeer, 11/2 Stunde südwestlich von der Oberamtsstadt und 1/2 Stunde östlich von Unter-Jettingen gelegen.

Am südlichen Ende des Orts steht auf der Stelle einer ehemaligen Burg, das in einem einfachen Styl erbaute Schloß, welches früher der Sitz adeliger Familien war. Mit dem ehemaligen Burggraben umgeben, bestand dasselbe noch vor kurzer Zeit aus dem mit der Front gegen Nordosten gekehrten Hauptbau, an dessen Rückseite Flügel angebaut waren, welche durch eine parallel mit dem Hauptbau laufenden Querbau verbunden wurden, so daß das Ganze ein Viereck bildete, das einen kleinen Hofraum einschloß,

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Herrenberg. Eduard Hallberger, Stuttgart 1855, Seite 310. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHerrenberg_310.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)