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Ortsbeschreibung.


1. Neckarsulm,


Gemeinde II. Kl. mit 2845 Einw., worunter 389 Evang. und 20 Israeliten. a) Neckarsulm, Oberamtsstadt, mit Eisenbahnstation und 2 Bahnwärterhäusern; b) Hängelbachmühle, Haus; c) Reisachmühle, Haus.

Neckarsulm ist Sitz des Amtsgerichts und Gerichtsnotariats, des Oberamts, des Oberamtsphysikats und der Oberamtspflege, eines katholischen und eines provisorisch besetzten evangelischen Stadtpfarramts; es ist Eisenbahn-, Post- und Telegraphenstation. Zwei praktische Ärzte sind in der Stadt und eine Apotheke. (Das evangelische Dekanat in Neuenstadt, das katholische zur Zeit in Sontheim OA. Heilbronn, Kameralamt und Forstamt ebenfalls in Neuenstadt.)

Die Stadt führt in ihrem Wappen das Deutschordenskreuz und 3 Ringe, in der Stellung zwei eins; verliehen wohl von dem Deutschmeister Reinhardt von Neipperg, unter dem im Jahr 1483 Neckarsulm an den Deutschorden kam. Drei silberne Ringe in Roth sind das Neipperg’sche Wappen. Nach den Württ. Jahrb. 1854, 2. Heft, S. 151 f. zeigt das älteste noch vorhandene ovale Siegel mit der Inschrift: S. CIVITATIS. NICROSVLMENSIS, das schwarze Kreuz des Deutschordens mit vier Rosen in den Schildesecken.

Ziemlich regelmäßig gebaut im Viereck, dessen Seiten nach den 4 Himmelsrichtungen gehen, liegt die Stadt, zwischen Neckar und Sulm auf einer nach Süden und Osten sich verflachenden Terrainerhebung, welche gegen Westen zum Neckar

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 241. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0241.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)