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1805 s. oben S. 222.

1818. Mit dem Tode Gottfrieds v. Berl. erlischt die Rothe Schloß-Linie und ihre Stammgüter fallen der Neuen Schloß-Linie zu. Berlich. 639.

1823 ff. Graf Joseph v. Berlichingen und Freiherr Götz v. Berlichingen verzichten auf die Patrimonial-Gerichtsbarkeit in J. und Olnhausen, behalten aber die Ortspolizei, welche sie durch einen Patrimonial-Amtmann ausüben, sowie die Forstgerichtsbarkeit;

1827 willigen sie auch in die Auflösung des Patrimonialamts. Regierungsblatt 1823 S. 291. 1827, S. 23.

1832 April 23. In J. stirbt der Letzte der Schrozberg-Jagsthäuser Linie des Hauses Berlich., Staatsrath Graf Joseph. Berlich. 639.


Parzellen.

Edelmannshof, auch „Neuer Bau“ genannt, ein von Berlichingensches Hofgut, 21/2 km vom Ort Jagsthausen entfernt, an der Grenze des Oberamtsbezirks und an der nach Sindringen führenden Straße gelegen, 94 ha betragend und beinahe ganz arrondirt. Der an den Hof grenzende Wald „die alte Ernsbach“ ist wohl der oben in den Regesten 1333 und 1343 genannte abgegangene Ort Ober-Ernsbach.

Leutersthaler Hof, auch Stahlhof genannt, offenbar durch Abkürzung des früher Leuterstahl geschriebenen und demgemäß gesprochenen Namens, den Freiherrn von Berlichingen gehörig, 2 km nördlich vom Ort, 102 ha enthaltend, arrondirt und mit besonderer Markung. Der Boden ist hier besser als auf den andern Gütern; Muschelkalk ist vorherrschend. Schöner Viehstand bei rationellem Betrieb der Landwirthschaft. Zur Geschichte s. oben Jagsthausen Regesten 1343. 1365. 1472. 1496. 1651. 1725; Olnhausen 1566.

Pfitzhof, Weiler (äußerer, mittlerer, unterer), 2 km südwestlich von Jagsthausen, hat eine besondere Schule.

Pfitzhof heißt alt Phuzich, – Pfusich, Pfützingen (das Thälchen hinter dem Pfitzhof Sindringen zu heißt heute noch das Pfitzinger Teich), ebenso wie der gleichlautende Ort im Bezirk Mergentheim wohl von altdeutschem phuzi = puteus, Brunnen und der Ableitungssilbe ech, ich, da der Ende des 16. Jahrhunderts auf unserem Pfitzhof mehrfach vorkommende Personenname Pfitz wohl vom Hof hergenommen ist, nicht umgekehrt. Der sog. untere Pfitzhof ist ohne Zweifel derselbe mit dem in einer alten Wildbannsbeschreibung aus dem Anfang des 16. Jahrh.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 453. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0453.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)