Seite:OANeckarsulm0501.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Alterthümer: Durch den nördlichen Theil der Markung, mitten durch den Hardthäuser Wald, führte die von Jagstfeld nach Jagsthausen auf der Höhe zwischen Kocher und Jagst ziehende Römerstraße. Dieselbe wurde vielleicht durch eine von Kochersteinsfeld nach Widdern führende Straße geschnitten. Westlich von dieser letzteren liegt ein römischer Wohnplatz im „langen Grund“. Funde: Grundmauern, schön erhaltene Ziegel, Heizröhren (W. F. 1863). Weiter thalaufwärts im Staatswald Trinkstube sind Spuren einer zweiten Niederlassung.

Flurnamen: Diebssteigle, Herrgottsrain, Cappler, Reimerloch.

Schöne und weite Aussicht genießt man vom Pfarrhause aus.

Lampoldshausen, alt Lampoldeshusen = Behausung eines Lampold, seit dem 15. Jahrhundert bis heute auch in Lamprechts-, Lampertshausen verderbt, kam, nachdem schon zu Ende des 11. Jahrhunderts Kloster Komburg bedeutende Besitzungen daselbst erlangt, aber auch, wie es scheint, frühe wieder weggegeben hatte, an die Inhaber der Herrschaft Möckmühl: die Herrn von Dürn, dann die v. Hohenlohe, Kurpfalz und zuletzt, 1504, Württemberg. Von Hohenlohe und seinen Lehensleuten, darunter, wie es scheint, solchen die sich von L. schrieben (Reg. v. 1350), erhielt das Frauenkloster Gnadenthal viel Besitzthum in L., das erst 1563 durch Tausch an Württemberg gelangte. Letzteres hatte in L. ein Amthaus (Landbuch von 1624). Das Patronat der Kirche, welche erst nach 1485 von dem Verband mit Kochersteinsfeld getrennt worden ist, stand dem Stift Möckmühl zu.

Pfarrer: Joh. Menderschid 15 . . Joh. Binnigker 15 . . M. Ge. Stecher 1586. M. Stef. Molitor 1587. M. Wilh. Stephanus 1591. M. Sim. Scharpff 1626. M. Ernst Jak. Steinauer 1629. M. Joh. Wilh. Byrer 1635–38. („oede und leer 1639–48.“ Filial von Kochersteinsfeld 1648–65.) M. Joh. Jak. Glökler 1665. M. Joh. Konr. Österlin 1671. M. Joh. Lud. Hochstetter 1678. M. Friedr. Mack 1680. M. Joh. Christof Jenlin 1682. M. Tob. Menninger 1686. Dominicus Ant. Hoye 1713. M. Christ. Jak. Jenisch 1719. M. Christi. Wolff 1731. Jul. Fried, Tüfferd 1737. M. Joh. Lud. Weber 1738. M. Dan. Fried. Grückler 1746. Ge. Albr. Rößle 1750. Ge Alb. Bayer 1751. M. Christ. Lud. Esenbeck 1755. M. Jos. Lausterer 1758. M. Joh. Ge.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 501. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0501.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)