Seite:OANeckarsulm0626.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

und die Pfarrei – es war mittlerweile aus der Kaplanei eine Pfarrei geworden – besetzt wurde. Doch scheint dies nur vorübergehend gewesen zu sein, denn um 1560 versah Pfarrer Kanzler von Jagsthausen (s. d.) auch Olnhausen. Im 30jährigen Krieg zerfiel das Haus wiederholt, doch hielt der Pfarrer noch bis zum Jahr 1662 aus. Über der Baulast entbrannte ein heftiger Streit der wieder durch den Pfarrer von Jagsthausen versehenen Pfarrei mit Kurpfalz, dem Rechtsnachfolger des Stifts Mosbach, bis 1783 ein Vergleich zu Stande kam, wornach der von Pfalz und Berlichingen gemeinschaftlich nach Jagsthausen berufene Pfarrer von Olnhausen dem kurpfälzischen Konsistorium in Heidelberg präsentirt werden und predigen sollte, aber weder Verpflichtung abzulegen, noch Konfirmation anzunehmen hatte. Mit der Staatsveränderung von 1806 hörte auch dieses Verhältnis auf, die Pfarrei wird aber heute noch von Jagsthausen aus versehen. (Nach der Pfarrbeschreibung des Hrn. Pfarrer Zimmermann.) Als Pfarrer von Olnhausen nennt Wibel (4, 174) Johann Lauer und Wilh. Bintz; auch Konrad Schilling 1650 in Jagsthausen war zuvor Pfarrer in Olnhausen.

Von Olnhausen war der geschickte Waffenschmied, der nach Götzen von Berlichingen eigener Angabe diesem nach dem Verlust seiner rechten Hand vor Landshut 1504 die kunstreiche eiserne Hand verfertigt hat (F. Graf von Berlichingen, Gesch. d. Ritters Götz v. B. 471.)

Bei Olnhausen lag das wie es scheint schon 1584 abgegangene Burkhardsweiler (s. Reg. 1584).


(?) 781. Sigemar und seine Gattin Glismut schenken dem Kloster Lorsch was sie in pago Jagesgowe ad Ollanhusen besitzen. Cod. Lauresh. 3480.

1245. Ramungus de Olhusen Zeuge in einer Krautheimer Urkunde zugleich mit einem Berlichingen. W. F. 5, 218.

1275. Bischof Berthold v. Würzburg eignet dem Kloster Seligenthal den Zehnten in Ruchsen, welchen Otto Zehe demselben geschenkt, wofür Rupert v. Dürn dem Bischof einen Hof in Ollenhusen zu Lehen aufgibt. Gudenus, Cod. dipl. 3, 695.

1278. Berthold, Bischof v. Würzburg, überläßt dem Kloster Seligenthal den Zehnten in Ruchsen, welchen Rupert v. Dürn seiner Tochter Adelheid beim Eintritt in jenes Kloster mitgibt, und erhält dafür den Dürner Hof in villa Ollinhusen. Ebend. 700.

1290. Kloster Schönthal erwirbt Güter in Ohlhausen. Mone, Bad. Quellens. 4, 152.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 626. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0626.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)