Seite:OAOehringen0146.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

Panis communis. Von den Stiftungen, die in dem Stiftsobleibuch angeführt sind, ist hervorzuheben die von 1371, wo Kraft III. und seine Gemahlin Anna von Leuchtenberg und seine Schwester Gräfin Irmengard von Nassau und Beringer von Pfedelbach 230 Pfund Heller, 9 Malter Weizen zu dem panis schenkten, das Kapitel selbst 44 Malter Dinkel aus den 4 Höfen Ellnhofen, Ohrnberg, Obersöllbach und Laupach, der Dekan 10 Pfund Heller, ebensoviel jeder neueintretende Canonicus, jeder Vicarius 20 Pfund Heller, und bei jeder Vacanz einer Vicaria wird der Jahresertrag eingezogen, um von diesen Einkünften Brod anzuschaffen, das an sämtliche Canonici, Vicarii und den Pfarrer, je an 3 Tagen in jeder Woche ausgetheilt werden soll, genannt „das gemeine Brod.“

1444 bekennt Nicolaus Sigginger, Dechant, daß „als der Edel und Wohlgeborene, unser gnediger und lieber Herre, Her Albrecht, Herr von Hohenlohe bezalt hat die Schuld menschlicher Natur … die edle Frau Elisabeth von Hanau, sein ehelich gemal … an unser gemein Brod geben und bezalt Dritthalphundert Rinischer güldin.“

Was die Stiftshöfe, curiae claustrales betrifft, so ist eine regula claustralis vorhanden aus der Zeit von 1545, als Oswaldus Batzer Dekan war, und es werden folgende curiae genannt:

Curia Ornburg.
Curia Custodiae.
Curia zcum Hoensteg.
Curia prope murum.
Curia quae contigua est domui vicariae omnium sanctorum.
Curia prope ossarium.
Curia acialis ex opposito domus vicariae omnium sanctorum.
Curia prope fontem ex opposito Horreae nostrae novae, Curia contigua praecedenti, Curia acialis ex opposito curiae nostrae scolastice.
Curia zum Alten Dechant.

Unter den Rechten des Stiftes ist eins bemerkenswerth, das 1475 genannt wird, nämlich das Recht in Ernsbach „zum Ersten, die würdigen Herren Dechant und Chorherrn des Stifts zu Oehringen sollen kommen acht Tage vor St. Martinstag, oder acht Tag darnach, auf welchen Tag sie wöllen, ihr 3 Herrn und 1 Knecht und 1 Koch, die sollen haben ein habich (Habicht) und 2 Winde

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 146. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0146.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)