Seite:OAOehringen0249.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

Ein abgegangener Ort ist der Eulhof, 1/2 Stunde nordöstlich von Kirchensall, dessen Bewohner noch im Taufregister von 1598 genannt sind.


Klein-Hirschbach,


Gemeinde III. Klasse, 413 ev. Einw.; a. Klein-Hirschbach, Weiler, 124 Einw.; b. Döttenweiler, Weiler, 16 Einw.; c. Emmertshof, Weiler, 42 Einw.; d. Groß-Hirschbach, Weiler, 97 Einw.; e. Löschen-Hirschbach, Weiler, 77 Einw.; f. Steinsfürthle, Haus, 10 E.; g. Stolzeneck, Weiler, 47 Einw. – Filial von Neuenstein. Standesherrlicher Gutsbesitzer Fürst von Hohenlohe-Oehringen.

Sämtliche zur Gemeinde gehörigen Orte liegen theils in dem ganz mäßig eingefurchten Hirschbachthälchen, wie Groß-, Klein- und Löschen-Hirschbach und Steinsfürthle, theils auf der fruchtbaren wellenförmigen Ebene zwischen dem Sall- und Hirschbachthale, in einer Entfernung von 11/2–2 Stunden von der Oberamtsstadt.

Klein-Hirschbach, an der Vicinalstraße von Oehringen nach Kirchensall gelegen, ist ein wohlhabender Ort, dessen Bewohner sich durch ergiebigen Feldbau und ausgedehnte Viehzucht ein gutes Auskommen sichern; es sind etwa 12 bedeutende Bauernhöfe vorhanden.

Die 758 Morgen große, meist ebene Markung hat einen fruchtbaren Boden (weißes Feld), der durch kräftige Düngung unterstützt, sehr guten Ertrag liefert und einen namhaften Verkauf an Getreidefrüchten zuläßt. Auch mit Rindvieh, namentlich mit gemästetem, wird Handel getrieben.

Die Wiesen sind ergiebig; mehrere in der Gegend vorhanden gewesenen Seen sind schon gegen 100 Jahre in gute Wiesengründe umgewandelt.

Eigentliche Pferdezucht besteht nicht, dagegen werden ziemlich viele Pferde gehalten und zur Bespannung des Pflugs benützt.

Die ausgedehnte Schäferei ist in den Händen einer Gesellschaft; die Wolle kommt an Unterhändler und der Abstoß der Schafe geschieht nach Heilbronn.

Der Ort, welcher keine eigene Schule hat, gehört in den Schulverband nach Groß-Hirschbach. Der gegenwärtige Schultheiß wohnt in Döttenweiler.

Wolf von Stein verkauft 1346 an Kraft von Hohenlohe 1/6 an dem oberen See an der Hirschbach um 15 Pfd. Heller und 1368 Hans Schrot von Neuenstein die Hälfte an diesem See an Hohenlohe um 40 Pfd. Heller. Ein Theil der Güter von Groß-, Klein- und Löschen-Hirschbach gehörte zur Herrschaft Neufels. Auch hatten Heinrich von Hornberg, Erkinger Hofwart, Wolf von Stein, Conz

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 249. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0249.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)