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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

1562, † 22. Oktober 1600, in Oehringen begraben. Er hatte drei Söhne, von denen Graf Ludwig Eberhard, geboren 19. Januar 1590, † 1. November 1650, bei der Landestheilung von 1615 Pfedelbach, Mainhard und Sindringen erhielt. Eine Münze auf den Westphälischen Frieden aus dem Jahr 1650 hat auf dem Rev.: FRIDENS GEDECHT. ZV PFETELBACH. Er war vermählt mit Dorothea, Gräfin von Erbach. Nach ihm regierten seine zwei Söhne Friedrich Kraft, geb. 1623 zu Pfedelbach, † 7. April 1681 ebendaselbst und Hiskias, geboren 1631, † 6. Februar 1685 zu Pfedelbach gemeinsam. Da die Söhne des Grafen Friedrich Kraft, der mit Floriana Ernesta, Herzogin von Würtemberg, vermählt war, bald starben, so fiel sein Antheil an seinen Bruder Hiskias, der mit Dorothea Elisabetha von H. Waldenburg vermählt war und nach dessen Tod an seinen Sohn, Ludwig Gotfried, geb. 6. Dez. 1668 zu Pfedelbach, † 18. September 1728 ebendaselbst. Er war vermählt mit Louise Charlotte von Hohenlohe-Langenburg und hinterließ keine Kinder; er ist in Oehringen begraben.

Mit ihm erlosch die Pfedelbach’sche Linie und seine Besitzungen wurden 1729 zwischen Hohenlohe Schillingsfürst und Bartenstein getheilt. Da nämlich die von Georg Friedrich’s I. zweitem Sohne, Philipp Heinrich, begründete Linie zu Waldenburg ebenfalls erloschen war, fiel der Pfedelbach’sche Antheil an die Nachkommen des dritten Sohnes von Georg Friedrich I., nämlich an Georg Friedrich II. Söhne Christian geb. 1627 † 1675 und Ludwig Gustav, geboren 1634, † 1697. Der erstere ist der Stammvater des Hauses Bartenstein, der zweite der des Hauses Schillingsfürst. Diese Beiden hatten gemeinsam regiert und waren 1667 zur katholischen Confession übergetreten, beide vermählt mit Gräfinnen von Hatzfeld.

Im Jahr 1688, den 22. April, fand eine Landestheilung zwischen Ludwig Gustav von W. Schillingsfürst und Philipp Karl Kaspar, dem Sohne Christians statt, wobei Philipp Karl Kaspar Bartenstein erhielt. Schon 1710 wurde „wegen etwaiger schädlicher Mißverständnisse“ von Ludwig Gotfried von H. Pfedelbach bezüglich seiner katholischen Successoren mit Gutheißung der Agnaten ein Vergleich zu Stande gebracht, daß es bezüglich der evangelischen Religion bei dem bisherigen Zustande verbleiben sollte, was in einem Codicille von 1726 den Nachfolgern nochmals auf „Sele und Gewissen“ gebunden wurde. Nach seinem Tode wurden seine Besitzungen 1729 so getheilt, daß von dem nunmehr vereinigten Gesamt-Waldenburgischen Theil Hohenlohe-Schillingsfürst, d. h. der Sohn Ludwig

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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 317. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0317.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)