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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

zugleich Ober-Superintendent über die Waldenburgischen Kirchen- und Schuldiener sein, wozu eine jährliche Summe an Zinsen ausgesetzt wurde.

Nach dem Tode des Grafen Ludwig Gotfried wurde ein Kapuziner-Hospitium errichtet, ein katholischer Pfarrer angestellt, auch ein katholischer Gottesacker angelegt und in der Schloßkirche Gottesdienst gehalten.

b. Buchhorn liegt frei und hoch mit schöner Aussicht auf den Ausläufern des Mainhardter Waldes, 1/2 Stunde südlich von dem Mutterort, wohin auch die Kinder in die Schule gehen.

Die Einwohner, unter denen einige wohlhabende Bauern, finden ihre Hauptnahrungsquelle in Feldbau und Viehzucht. Ganz in der Nähe des Orts liegt der nicht unbedeutende Buchhorner See.

c. Grieth hat eine Stunde südöstlich von dem Mutterort eine schöne Lage auf einem Bergvorsprung gegen das Ohrnthal.

Der Ort besteht aus vereinzelten Bauernwohnungen, deren Bewohner sich von Feldbau und Viehzucht nähren.

Die Kinder besuchen die Schule im Mutterort.

d. Heuberg, ein weitläufig gebauter Ort, der auf der Höhe des Mainhardter Waldes, 1/2 Stunde südlich von Pfedelbach, liegt.

Die im allgemeinen minder bemittelten Einwohner sind meist Steinhauer und Maurer, die nebenbei einigen Feldbau treiben.

Die schulpflichtigen Kinder besuchen die Schule in Pfedelbach.

Früher war hier eine Zigeuner-Kolonie, auf deren Entfernung Herzog Karl von Württemberg im Interesse seiner in der Nähe wohnender Unterthanen gedrungen habe, worauf das Völkchen weggebracht worden sei.

Zu Heuberg gehört Charlottenberg, ein aus einer Bergspitze einzeln stehendes Schlößchen, von dem man eine herrliche Aussicht genießt; das Schlößchen ließ Graf L. Gotfried von Hohenlohe-Pfedelbach erbauen und nannte es seiner Gemahlin Louise Charlotte, geborene von Hohenlohe Langenburg zu Ehren, Charlottenberg, das im Jahr 1863 von dem Fürsten von Hohenlohe-Bartenstein wieder erkauft wurde, nachdem es 60 Jahre lang im Besitz von zwei Bauern gewesen war.

e. Hinter-Espig, 3/4 Stunden südöstlich vom Mutterort am Abhang gegen das Ohrnthal weitläufig hingebaut.

Unter den Einwohnern befinden sich zwei, von denen jeder etwa 30 Morgen Güter besitzt; der Besitz der übrigen ist nicht bedeutend.

Die schulpflichtigen Kinder besuchen die Schule in Oberhöfen.

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 320. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0320.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)