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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

Baarzahlung den festen Besitz Gleichens (Lünig Reichsarchiv 12, 292), welches fortan dem Hohenloher Hause verblieb.

Im Jahr 1464 machte der Pfalzgraf bei Rhein Ansprüche auf die Burg Gleichen, jedoch ohne Erfolg.

Die Herren von Gleichen, die im 14. Jahrhundert vorkommen, waren wohl Burgmannen daselbst.

Eine Viertelstunde von Untergleichen in dem fürstlichen Bartenstein’schen Walde „Böckener Ebene“ ist der römische Grenzwall unter dem Namen Schweingraben in einer Länge von ungefähr 1000 Schritten noch deutlich erkennbar; an demselben liegen noch die Trümmerhügel von zwei ehemaligen Wachhäuschen.

Auf dem Wege zwischen Buchhorn und Gleichen, rechts von der Straße im Walde ist eine Art Wall und nicht weit von da kommt die Benennung „Schanzwiesen“ vor.


Schwöllbronn,


Gemeinde III. Klasse, 356 Einw., wor. 5 Kath. a. Schwöllbronn, Dorf, Filial von Bitzfeld, Oberamts Weinsberg, 207 Einw.; b. Unterohrn, Weiler, Filial von Oehringen, 149 Einw. – Die Kath. sind nach Pfedelbach eingepfarrt.

Das ansehnliche, wohlhabende Dorf liegt auf der welligen Ebene zwischen dem Brettach- und dem Ohrnthal, eine Stunde westlich von der Oberamtsstadt und 1/2 Stunde nördlich von dem Mutterort.

Gutes Trinkwasser liefern hinreichend zwei laufende und mehrere Pumpbrunnen.

Mittelst Vicinalstraßen nach Bitzfeld, Weislensburg und auf die Oehringen–Neuenstadter Landstraße ist der Ort mit der Umgegend in Verbindung gesetzt.

Ein Lokal für den Gemeinderath ist vorhanden; die schulpflichtigen Kinder besuchen die Schule in Bitzfeld.

Die Hauptnahrungsquellen der im allgemeinen bemittelten und geordneten Einwohner bestehen in Feldbau und Viehzucht; es sind sechs größere Bauern vorhanden, von denen jeder gegen 80–90 Morgen Grundeigenthum hat, zehn haben 50–60 Morgen und die übrigen 15–20 Morgen; Arme befinden sich keine im Ort.

Die Landwirthschaft wird umsichtig betrieben und auf dem beinahe die ganze Markung überlagernden, etwas leichten Diluviallehmboden kommen die gewöhnlichen Cerealien und viel Reps mit gutem Erfolg zum Anbau. In der beinahe ganz angeblümten Brache zieht man vorzugsweise Kartoffeln, Futterkräuter, ziemlich Hanf für den eigenen Bedarf, Angersen etc. Im allgemeinen sind die

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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 322. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0322.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)