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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

landwirthschaftlichen Verhältnisse wie in Langenbeutingen. Die Preise der Äcker und Wiesen wechseln von 200–450 fl. per Morgen.

Die auf der Höhe gelegenen Wiesen liefern theilweise ein leichtes Futter, während die im Thal gelegenen, denen jedoch keine Wässerung zukommt, gutes, übrigens nicht reichliches Futter geben.

Der Weinbau ist ganz unbedeutend und geht allmählig vollends ganz ab. Das Obst geräth gerne.

Der Rindviehstand ist gut und die Ochsenmastung von Bedeutung; auch Schweine werden viele gemästet.

Die Schafweide von Schwöllbronn und Unterohrn wird um 500 fl. jährlich verpachtet, und die Pferchnutzung sichert der Gemeinde eine jährliche Einnahme von 400 fl.

Realwaldungen sind 88 Morgen, und überdieß in Schwöllbronn und Unterohrn 450 Morgen Privatwaldungen vorhanden.

Schwöllbronn kam zum Theil von den Herren von Weinsberg an Kloster Lichtenstern, auch waren die Schenken von Limpurg hier begütert.

1264 schenkte Walther von Limpurg dem Kloster Zehnten in Schwöllbronn und Verherberg (Verrenberg).

Konrad, der Münzmeister von Hall und seine Söhne vergleichen sich 1291 mit dem Kloster wegen eines Guts in Schwellenbronen.

1300. Konrad von Weinsberg eignet dem Kloster 1/3 des Zehnten in Swellenbronn, die von ihm zu Lehen gingen.

1495 verkaufte das Kloster die Weiler Schwöllbronn, Stackenhofen (s. unten) und Unterohrn nebst Anderem an Graf Kraft VI. von Hohenlohe.

1559 verkauft Klaus Stemmlers Wittwe ihren Hof und Schäferei in Schwöllbronn für 1400 fl. an Hohenlohe.

Herren von Schwöllbronn kommen vor im 14. Jahrhundert: Heinrich von Schwöllbronn 1366, derselbe 1371, begütert in den Oberämtern Hall und Krailsheim.

b. Unterohrn liegt 1/2 Stunde nordwestlich von der Oberamtsstadt in einem anmuthigen Thälchen auf beiden Seiten der Ohrn, die hier eine Mühle in Bewegung setzt.

Die Staatsstraße von Oehringen nach Neuenstadt führt durch den oberen Theil des Orts und die durch die Ohrn getrennten Ortstheile sind mittelst einer steinernen Brücke in Verbindung gesetzt.

Der Ort gehört in die Kirche und Schule nach Oehringen. Ein kleines Glockenthürmchen, das zu einer vor etwa 50 Jahren abgegangenen Kirche gehörte, ist vorhanden.

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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 323. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0323.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)